Vahrendorf. Das Schwert aus dem Märchen "Der gestiefelte Kater" liegt quer auf einer Plastikkiste. Darüber liegt das Styropor-Geweih, das einst einen jungen Schauspieler in ein Rentier verwandelte. Wenn Uwe Heynitz Requisiten für die nächste Aufführung benötigt, wird es spannend für den Direktor und Regisseur des Kinder- und Jugendtheaters Kiekeberg. "Es ist gar nicht so einfach, auf Anhieb die passende Bühnendekoration zu finden", sagt er, "habe ich sie schließlich nach einer Klettertour entdeckt, kann es durchaus passieren, dass die Teile beschädigt sind, feucht und vom Schimmel befallen oder von Mäusen zerfressen."

Kurz gesagt: Im Requisitenlager des Kiekeberg-Theaters herrscht Chaos. "Wir finden einfach keine passenden Räume für die Unterbringung", sagt Uwe Heynitz. Nun ist seine Geduld am Ende, es muss sich etwas ändern. "Seit drei Jahren bitten und betteln wir zum Beispiel vergebens bei der Gemeinde Rosengarten um Unterstützung bei der Suche. Erst bekommen wir schöne Räume zugesagt, dann doch wieder nicht. Ich habe das Gefühl, unsere Arbeit wird dort nicht wahrgenommen. Wir wollen ja nichts umsonst haben. Das ist alles sehr enttäuschend, besonders für unsere jungen Mitwirkenden."

Vom Märchen "Schneekönigin" bis zum "Dornröschen" - in der Vahrendorfer Garage lagern auf rund 30 Quadratmetern Requisiten aus insgesamt 14 Theaterstücken und Musicals. "Alles mit viel Liebe zum Detail von den engagierten Eltern in Handarbeit gefertigt", sagt Uwe Heynitz, "wenn wir die Kostüme brauchen, müssen wir sogar ganz nach Elstorf fahren. Dort haben wir einen trockenen und sauberen Raum zur Verfügung. Das sind jedoch weite Wege, die nicht sein müssen."

Die jungen Talente des Theaters Kiekeberg sollen "gute Bedingungen für ihre Freizeitgestaltung haben", sagt Regisseur Heynitz, "deshalb sind wir für jeden Hinweis auf geeignete Räume zur Lagerung unserer Kostüme und Requisiten dankbar. Vielleicht klappt ein Umzug ja noch vor den nächsten Aufführungen von "Hänsel und Gretel" im Dezember auf der Bühne der Schule Marmstorf, so dass die Requisiten keinen Schaden nehmen.