Ein gruseliges, knarzendes Geräusch. Langsam öffnet sich der wuchtige Sarg in der kühlen, zugigen Gruft. Ein Mann mit schwarzem Umhang und langen spitzen Eckzähnen klettert heraus, lacht düster und fliegt lautlos in die Nacht davon, um Menschen das Blut auszusaugen. Nur Tageslicht, Knoblauch, geweihtes Wasser oder ein Kruzifix können ihn davon abhalten, sein Unwesen zu treiben. Angst bekommen? Braucht ihr nicht. Die Geschichte vom berühmtesten Vampir der Welt, "Graf Dracula", ist frei erfunden - und zwar 1897 von dem irischen Schriftsteller Bram Stoker.

Als Vorlage für seine schaurige Romanfigur nahm er den rumänischen Herrscher Vlad III. Drãculea, der vermutlich im 15. Jahrhundert in der Walachei lebte und im Krieg ziemlich grausam und blutrünstig mit seinen Feinden umgegangen ist - so erzählen es zumindest einige Geschichtsbücher. Zahlreiche gruselige Legenden und Geschichten rankten sich schon zu Lebzeiten um diesen Mann.

Bram Stoker, der auch von Vampirgeschichten fasziniert war und den rumänischen Vlad Drãculea so gruselig spannend fand, ließ seiner Fantasie freien Lauf und erfand Dracula, den noch heute berühmtesten Vampir der Literaturgeschichte. Mehr als 20-mal ist er verfilmt worden. Viele Filme spielen wie der Roman in Transsylvanien - eine dicht bewaldete und bergige Region im Zentrum Rumäniens.

Übrigens hat das Wort Vampir ursprünglich nichts mit Fledermäusen zu tun, auch wenn die Vampire im Film oft mit großen Fledermausflügeln gezeigt werden. Im Gegenteil: Die einzige Fledermausart der Welt, die sich wirklich von Säugetierblut ernährt, wird wegen der gruseligen Geschichten Vampirfledermaus genannt. Sie lebt in Mittel und Südamerika.