Rezension: Titus Müller hat einen Roman über Passagiere der Titanic geschrieben

Elf Oscars bekam der Film des Regisseurs James Cameron, der im Jahr 1997 die Jungfernfahrt des Luxusdampfers "Titanic" zum Gegenstand eines Hollywooddramas machte. Nicht einfach dürfte es sein, diesen Stoff noch einmal zu bearbeiten - der deutsche Autor Titus Müller hat es dennoch gewagt.

Anders als in Camerons Film stehen in seinem neuen Buch "Tanz unter Sternen" nicht die Schönen und die Reichen im Fokus. Glanz und Glamour spielen nur eine Nebenrolle. Die ambitionierte Tänzerin Nele Stern macht sich auf den Weg in die USA, um dort endlich Erfolg zu haben. Der Berliner Pfarrer Matheus Singvogel fährt nach New York, um seine Ehe zu retten.

Auf der Titanic treffen sie aufeinander: Die impulsive Nele und der eher schüchterne, leicht hypochondrisch veranlagte Pastor. Was als Ausgangssituation durchaus spannend ist, trägt leider in der Folgezeit nicht immer die Geschichte. Auch der Ehebruch der Pfarrersfrau mit ihrem Geliebten wirkt ziemlich vorhersehbar.

Insgesamt geht es um die Annäherung und den Neubeginn zweier ganz unterschiedlicher Menschen, die im Angesicht einer Katastrophe zu einander finden. Müller erweist sich als sprachgewandter Erzähler.

Titus Müller, Unter Sternen, Blessing Verlag, 400 Seiten, 19,95 Euro