Landkreise geben Tipps für den richtigen Umgang mit Strauch und Baum

Elbmarsch. Die Saison für die Heckenpflege hat begonnen. Um Brutvögel zu schützen, ist der Beschnitt nur vom 1. Oktober bis zum 28. Februar erlaubt. Hecken sind ein wichtiger Lebensraum für Vögel. Nachtigall, Neuntöter und Rebhuhn finden zwischen Laub und Ästen Unterschlupf. Aber auch Kleintiere wie Igel, Feldhasen und Erdkröten. Zudem bieten Hecken mit Blüten, Beeren und Insekten ein reiches Nahrungsangebot für viele Tiere.

Allerdings hat Übereifer die Refugien in Gefahr gebracht. Der Landkreis Lüneburg erinnert daran, dass in den vergangenen Jahren übertriebener Rückschnitt zu Schäden an Hecken geführt hat, oft mit katastrophalen Folgen für die Natur. Zum Beginn der Schnittsaison weist der Kreis als Naturschutzbehörde daher jetzt auf wichtige Grundsätze hin.

"Eine Hecke, beispielsweise aus Schlehe, Weißdorn oder Erle in der freien Landschaft, sollte höchstens alle fünf bis zehn Jahre auf den Stock gesetzt werden", sagt Elke Benecke, Diplom-Landschaftsplanerin beim Kreis. Danach dürften Gehölze nur eine gute Handbreit über dem Boden gekürzt werden. "Auf eine saubere Schnittführung sollte man dabei achten. Es gilt das Motto 'unten dicht, oben licht'."

Die Überalterung wird mit dem fachgerechten Schnitt verhindert und die abwechslungsreiche Struktur erhalten, die Grundlage der Artenvielfalt in der Hecke ist. Benecke appelliert, dass Einzelbäume wie Eichen in der Hecke erhalten bleiben sollten. Die Arbeit von Hand mit Motorsäge und Astkneifer ist sehr aufwendig.

Einen Kahlschlag sollten Heckenbesitzer unbedingt vermeiden. "Am besten geht man die Heckenpflege abschnittsweise an", sagt Benecke. "So lässt man den Tieren einen Teil ihres Rückzugsraums." Das Schnittholz sollte grundsätzlich aus der Hecke entfernt und weitestgehend weiter verwendet werden.

"Optimal wäre die Verwendung in einer Hackschnitzelheizung", sagt Stefan Bartscht, Fachdienstleiter Umwelt beim Landkreis Lüneburg. Keinesfalls dürfe Schnittgut aber einfach in Wäldern oder Gräben entsorgt oder sogar in der Hecke verbrannt werden, mahnt er.

Die professionelle Pflege der Kopfweiden und Hecken an der Elbe hat der Verein zum Schutz der Kulturlandschaft und des Eigentums im Elbetal übernommen. Rund 200 Weiden beschneidet der Verein im Jahr. Die Kosten liegen bei 4500 Euro. Davon übernahm der Landkreis 3000 Euro, die Sparkassenstiftung 1000 Euro, der Verein 500 Euro.

Die Hecken in der Elbmarsch müssen regelmäßig geschnitten werden, damit sie nicht absterben. Neben der Natur sind auch die Landwirte auf deren Pflege angewiesen. Die engen Flächen sind schwierig zu bewirtschaften, wenn die Bäume hoch wachsen, werfen sie lange Schatten und es sammelt sich noch mehr Nässe im Boden an.

Bei Fragen zur Heckenpflege berät der Fachdienst Umwelt des Landkreises Lüneburg. Fragen beantwortet Elke Benecke unter Telefon 0413/26-1362 oder per E-Mail.

elke.benecke@landkreis.lueneburg.de