Und wieder ziehen Wochen des Wartens ins Land. Im Dezember, so heißt es nun, will der Deichverband darüber entscheiden, ob er die Mini-Deiche und Spundwände in der Buxtehuder Innenstadt baut oder nicht.

Für Außenstehende muss so etwas wie eine absolute Posse aus den Amtsstuben klingen. Da plant jemand jahrelang an einem Hochwasserschutz herum, bis ihm auf einmal die Frage in den Sinn kommt, ob er das überhaupt tun muss.

Wie kann das sein? Die Fassungslosigkeit derjenigen, die jahrelang auf einen schnellen Schutz vor möglichen Fluten gehofft haben, ist dabei ebenso nachzuvollziehen wie die Genugtuung derjenigen, die gegen das Bauvorhaben kämpfen und stattdessen einen alternativen Hochwasserschutz fordern. Während die einen das Zögern schlicht nicht begreifen, sehen sich die anderen darin bestätigt, dass die Pläne unausgegoren sind und am besten fallen gelassen werden sollten.

Unabhängig davon, wessen Auffassung denn nun die richtige ist, ist das Verhalten des Deichverbands tatsächlich schwer verständlich. In Horneburg will er schließlich auch Deiche bauen, ohne dort die Grundsatzfrage zu stellen. Wie passt das zusammen?

Eine abschließende Entscheidung für Buxtehude ist überfällig. Befürworter wie Gegner der Deiche brauchen endlich Gewissheit, ob die Deiche nun kommen oder Alternativen realisiert werden müssen. Denn sollten tatsächlich in naher Zukunft Wasserfluten die Stadt bedrohen, war der jetzige Stillstand mehr als schädlich.