Winsen. Die Winsener Superintendentin Ingrid Sobottka-Wermke ist von der Synode des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz in Sachsen-Anhalt zur neuen Superintendentin gewählt worden und wird Winsen verlassen. Bei der Wahl des Kirchenparlamentes lag sie deutlich vorn. Dienstantritt wird im Frühjahr 2012 sein. Dies gab der Kirchenkreis Winsen jetzt bekannt.

Sobottka-Wermke kam am 1. Oktober 2002 nach Winsen und wurde für zehn Jahre gewählt.

Fast zeitgleich erhielt ihr Ehemann Dr. Michael Wermke den Ruf als Professor der Religionspädagogik an die theologische Fakultät der Universität Jena. Zurzeit ist er Dekan des Fachbereiches und in dieser Funktion noch stärker vor Ort eingebunden. Insofern freut sich die Pastorin auf den zukünftigen Wirkungsort bei Jena und bedauert gleichzeitig den nahenden Abschied.

"Mir ist der Kirchenkreis Winsen sehr ans Herz gewachsen, aber dennoch freue ich mich auch auf die neue Herausforderung" sagt die 53-Jährige. "Die kirchliche Situation in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland stellt sich allerdings deutlich schwieriger dar, als hier." Die Christen dort hätten in der Vergangenheit unter den Repressalien des DDR-Regimes gelitten und oftmals die volkskirchliche Basis verloren, so die Superintendentin weiter.

Die neue Aufgabe hat es in sich: Für die 76 Kirchengemeinden ihres neuen Kirchenkreises stehen nur 20 Pastorinnen und Pastoren zur Verfügung. Die Kirchenmitgliedschaft liegt dort zwischen 10 und 20Prozent. "Da gilt es, neue Kontakte zu knüpfen, für die Kirche zu werben und auch neue Angebote zu entwickeln", sagt die Seelsorgerin.

In die Zeit ihres Wirkens im Kirchenkreis Winsen fielen etwa das Bemühen um den Erhalt von Pastoren- und Mitarbeiterstellen, Stiftungsgründungen, das Projekt "vom Leben reden", die Gründung des Kindertagesstätten-Verbandes sowie die Tauffeste an der Elbe oder die Lange Nacht der Kirchen.

Bis zur feierlichen Verabschiedung Ingrid Sobottka-Wermkes bleibt noch einiges zu tun: Der Abschluss der Finanzplanung bis 2016, die Besetzung vakanter Stellen und ein Leitbildprozess. Schließlich möchte die Superintendentin einen gut bestellten Acker hinterlassen.