Einfach vergessen, aus dem Gedächtnis gelöscht: Die vierstellige PIN meiner EC-Karte fällt mir nicht mehr ein. An der Supermarkt-Kasse will ich mit der Karte bezahlen, doch das Lesegerät reagiert mit der Fehlermeldung "ungültige PIN". In der Schlange an der Kasse erkenne ich auf einigen Gesichtern schadenfrohes Grinsen, die Kassiererin ist genervt.

Zweimal schon habe ich eine verkehrte Nummer eingetippt. Beim dritten Fehlversuch wäre die Karte erst einmal gesperrt, das riskiere ich lieber nicht. Zum Glück habe ich genug Bargeld dabei, so dass ich nicht als hilfloser Depp dastehe. Seit Jahren habe ich diese Geheimzahl, man hätte mich aus dem Tiefschlaf wecken und nach der Nummer fragen können, sie wäre mir sofort eingefallen, und jetzt ist sie weg.

Eigentlich ist alles halb so schlimm, denke ich, denn ich habe die Zahl zu Hause in meinem Computer und kann sie sofort abrufen - wenn mir denn einfällt, in welchem Verzeichnis des Rechners ich sie versteckt habe. Die PIN ist ja eine Geheimzahl, jetzt ist sie so geheim, dass nicht einmal ich als rechtmäßiger Konto-Inhaber sie kenne.

Wenn ich die Zahl nicht mehr finde, muss ich in der Bank mein Missgeschick beichten. "Das ist doch nicht schlimm, so etwas kann jedem passieren", wird der Bankmitarbeiter mich trösten, "Ihre EC-Karte war sowieso nur noch ein halbes Jahr gültig, in ein paar Tagen bekommen Sie eine neue mit einer neuen PIN".

Und außerdem werden solche Dinge im Alter nicht besser. Das hat er natürlich nicht gesagt, aber wahrscheinlich gedacht.