Obstbauern aus Asien zur Fortbildung auf dem Obsthof Mehlbeck in Hoopte

Hoopte. Fortbildung in der Apfelplantage, mehr als 8200 Kilometer von der Heimat entfernt: 16 Bauern aus Südkorea haben den Obsthof von Martin Lehmbeck im Elbdorf Hoopte besucht. Ihre erste Reaktion auf den Apfel aus Norddeutschland: In Korea seien die Äpfel größer, so einer der mitgereisten Obstbauern. Ungewohnt für die Landwirte aus Fernost sind auch die kurzen Hochleistungsbäume in Deutschland, die Erntehelfer im Stehen abernten können.

Drei der Asiaten sind Obstbauern, sie informierten sich über Apfelsorten, Auswahl der Pflanzen, Lagerung, Sortierung und Vermarktung. Zwei Stunden dauerte der Besuch am Deich, danach reisten die nach Amsterdam.

Die Bauern aus Korea bewirtschaften in ihrer Heimat kleine Familienbetriebe. Ein staatlich gefördertes Programm ermöglicht ihnen die Europareise. Innerhalb von zehn Tagen besuchen sie verschiedene landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Dabei sollen sie Produktionsmethoden der Agrarwirtschaft in Europa kennenlernen.

Die 14 Hektar, auf denen Martin Lehmbeck Obst anbaut, sind für seine koreanischen Kollegen ungewohnt groß. Im Alten Land, dem größten geschlossenen Obstanbaugebiet Deutschlands, haben die Betriebe in der Regel 20 bis 30 Hektar Anbaufläche.

Wie die Koreaner auf seinen Betrieb in Hoopte gestoßen sind, weiß Martin Lehmbeck nicht. Ein Reisebüro aus Frankfurt, das Reisen nach Korea vermittelt, habe angerufen und gefragt, ob die asiatische Delegation bei ihm Station machen könne. Jemand habe dem Büro den Tipp gegeben. Zwei Stunden, mit 16 koreanischen Bauern und einem Dolmetscher in der Plantage - dem Obstbauer hat es Spaß gemacht: "Es war eine lustige Truppe."

Etwa 1000 Gäste erwartet der Obsthof Lehmbeck, Hoopter Elbdeich 41, am Sonnabend, 8. Oktober, wenn die "Mobile Mosterei zu Gast ist. Besucher können dann von 9 bis 17 Uhr Äpfel von den Bäumen pflücken und anschließend zu Rohsaft pressen lassen.