Mit dem Erntedankfest diesen Sonntag bedanken sich Christen in Europa bei Gott für die Getreide- und Obsternte des Jahres.

Es wird daran erinnert, dass es nicht nur am Menschen liegt, über genug Nahrung für den langen Winter zu verfügen. Gleichwohl wird die Leistung der Bauern und ihre Arbeit gewürdigt. Das Erntedankfest hat eine lange Tradition: In der Bibel steht, dass Kain ein Opfer von den Früchten des Feldes und Abel ein Opfer von den jungen Tieren seiner Herde brachte.

Die Amerikaner kennen einen ähnlichen Brauch: Zum "Thanksgiving Day" (auf deutsch "Danksagung") wird am vierten Donnerstag im November traditionell ein Truthahn verspeist. Die Menschen danken für alles Gute und allen Erfolg. Jüdische Gläubige feiern das Laubhüttenfest, um Gott für die Ernte zu danken.

In Deutschland werden zum Erntedank viele Kirchen mit Getreide, Früchten oder Brot geschmückt.

Hungernde Menschen erhalten oft eine Spende. Aus Getreide oder Weinreben geflochtene Erntekronen, die auch mal mehrere Meter hoch sind, werden auf Festumzügen präsentiert. Meist besteht die Erntekrone aus vier Strängen, die Hoffnung, Glaube, Sorge und Dank symbolisieren sollen. Die evangelische Kirche hat den Sonntag nach dem 29. September als Termin für das Erntedankfest bestimmt.

Am 29. September ist das Fest des Erzengels Michael. Die Katholiken kennen das Erntedankfest seit dem dritten Jahrhundert nach Christus, haben aber erst 1972 entschieden, am ersten Sonntag im Oktober sich für die Ernte zu bedanken.