Erneut schlugen während der Diskussion der Abgeordneten in der Bezirksversammlung beim Thema Unterbringung von Obdachlosen und Flüchtlingen die Wogen hoch.

Harburg. Hatte man vor einem halten Jahr die Sozialbehörde wie berichtet, noch davon abbringen können, Hilfesuchende in der ehemaligen Polizeiwache an der Nöldekestraße - in der Vergangenheit eine Gestapowache - unterzubringen, plant jenes Amt nun wie berichtet, etwa 200 Wohnungslose an Standorten an Hasselwerder Straße, an der Bremer Straße einziehen zu lassen.

Der Standort an der Wetternstraße soll nicht nur modernisiert, sondern mittels Wohncontainer noch vergrößert werden. Zuvor signalisierte man aber der Harburger Politik und Verwaltung, dass lediglich Bedarf für 20 weitere Plätze bestünde. "Das ist mal wieder ein Affront der Fachbehörde gegenüber der Bezirksversammlung. Da wird einfach entschieden, ohne eine Bedarfsgrundlage zu erstellen", sagt CDU-Fraktionschef Ralf Dieter Fischer. Der FDP-Abgeordnete Immo von Eitzen: aufgrund von Lärm-Emissionen vom Airbus-Werk galten die Häuser an der Hasselwerder Straße doch als unbewohnbar. Wieso kann man denn jetzt auf einmal diese Zustände Flüchtlingen und Obdachlosen zumuten", fragt er.

"Ich habe keine Informationen darüber, ob die Sozialbehörde die Situation vor Ort geprüft hat", sagt Sozialdezernent Holger Stuhlmann. Verwaltung und Politik erhoffen sich genauere Informationen von Vertretern der Fachbehörde, die sich in der kommenden Woche bei der Wohnunterkunft an der Wetternstraße einfinden werden, um Gespräche mit den Anwohnern und BI-Mitgliedern zu führen.