Dennis Peters plant in Schneverdingen eine neue Freizeitattraktion mit faszinierenden Einblicken in das Leben unter Wasser.

Schneverdingen. Fische in der Lüneburger Heide - das scheint so gut zueinander zu passen wie Heidschnucken im Wattenmeer. Zwar sind Forellen und Karpfen aus der Nordheide eine beliebte und wohlschmeckende Spezialität aus der Region, aber viel mehr Parallelen sind kaum erkennbar. Das soll sich in zwei Jahren ändern.

Dann will Event-Unternehmer Dennis Peters (41) in Schneverdingen seine einzigartige Aquarienwelt eröffnen. Besucher sollen Störe, Kois, Piranhas, Zander, Rochen, Barsche, Haie und viele andere Süß- und Salzwasserfischarten bestaunen können. Dafür will Peters ein kleines Dorf aus pavillon- oder hausähnlichen Schaubecken errichten. Mit Fischen hat Peters schon früher zu tun gehabt.

In Bardowick betrieb er eine Fischzuchtanlage - gegenwärtig besitzt er eine Eventfirma, die Attraktionen und Absperrungen für Feste und Veranstaltungen vermietet. Nun will Peters "etwas machen, was noch nie einer gemacht hat". So kam er auf die Idee mit der Unterwasserwelt. "Wie kann man Fische anders präsentieren als in den üblichen Aquarien?", hatte er sich gefragt - die Antwort steht jetzt in seinem Garten in Schneverdingen: Das Aquarienhaus.

Das hat er in Eigenarbeit fertig gestellt. Schon von außen ist zu erkennen, was sich im Innern des Gebäudes tut: Ein Graffiti-Künstler hat für die passende Optik in Form einer Unterwasserwelt gesorgt.

Doch mit einer Höhe von 4,80 Metern und einem Fassungsvermögen von knapp 10 000 Litern ist der selbst gebaute Prototyp nur der Anfang. Schon sind weit größere Aquarien geplant - sogar in Form einer Burg mit dekorativen Türmen. Die Außenwände der von innen beleuchteten Aquarien bestehen aus Holz. Damit es den Fischen im ganzjährig geöffneten Park nicht zu heiß und nicht zu kalt wird, sorgen mehrere Schichten aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) für Dämmung und Wärmepumpen im Winter für konstante Wassertemperaturen.

Damit sich auch größere Fische wohlfühlen, sollen die Aquarien bis zu 13 Meter in der Höhe und bis zu zehn Meter im Durchmesser erreichen, die "Burg" soll zwölf Meter hoch und 13 Meter breit werden und 75 000 Liter Wasser fassen. "Fische brauchen genügend Platz. Wenn sie sich eingeengt fühlen, werden sie krank", erklärt Peters.

In die Wände der Aquarien werden Sichtfenster eingebaut, durch die der Besucher die Fische beobachten kann.

Eingebettet wird das rund 20 Häuser umfassende Aquariendorf in eine 40 000 Quadratmeter große künstlich errichtete Landschaft aus Teichen mit Brücken, Springbrunnen, Wasserspielen, Tropfsteinhöhlen, nachgebildeten Felsanlagen aus Natursteinen und Infotafeln.

Besucher sollen die Fische nicht nur beobachten können, sondern auch Informationen über die einzelnen Arten erhalten. Häufig wüssten die Menschen nicht viel über Fische, sagt Peters. So will er nicht nur "die Fischverrückten" ansprechen, sondern auch Menschen mit wenig Fachwissen. Gerade Ältere dürften sich in dem Park wohlfühlen, hofft er.

Angedacht ist zum einen eine mobile Wasserwelt, die unter anderem bei Großveranstaltungen wie der Kieler Woche oder als "schwimmende Stadt" auf der Alster in Hamburg präsentiert werden soll - fünf Häuser will er dafür "auf die Reise schicken". Zum anderen will Peters eine dauerhafte Touristenattraktion in der Heide schaffen, die spätestens im Jahr 2013 fertiggestellt sein soll.

Als Standort für seinen ganzjährig geöffneten Landschaftspark hat er die Heideblütenstadt Schneverdingen auserkoren. Noch sei die Grundstücksfrage zwar nicht endgültig geklärt, doch Event-Unternehmer Peters gibt sich optimistisch, dies bald in trockenen Tüchern zu haben.