Neue Gewerbegebiete in der Region werden künftig dafür sorgen, dass wesentlich mehr Fahrzeuge durch Hamburgs Süden rollen werden.

Harburg. Erneut sollte in Sachen Verkehrskonzept Süderelbe im Verkehrsausschuss auf Bürgerschaftsebene ein neues Kapitel aufgeschlagen werden und schon wieder ist dieses Ansinnen gescheitert.

Eigentlich sollten Inhalte und Entwicklungsperspektiven diskutiert werden, "doch es zeigte sich, dass Senatsvertreter so schlecht vorbereitet waren, dass nur altes Zahlenwerk vorgestellt wurde", sagt Klaus-Peter Hesse, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. "Was für ein Glück, dass keine Harburger Bürger vor Ort sind. Zu recht fühlen sie sich brüskiert", sagte sein Parteikollege André Trepoll, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter für Süderelbe.

Jenes Verkehrskonzept wurde bereits von der ehemaligen Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) auf den Weg gebracht. Und eigentlich war es ein Ansinnen der SPD im Wahlkampf, mit Hafenquerspange und Autobahn-26-Anschlüssen im Hamburger Süden die Stausituation wesentlich zu entspannen.

Neue Gewerbegebiete, nicht nur in Harburg sondern auch im Landkreis werden künftig dafür sorgen, dass wesentlich mehr Fahrzeuge durch Hamburgs Süden rollen werden. Dabei droht schon jetzt an einigen Stellen der Kollaps. "Nach einer aktuellen Verkehrszählung rauschen werktags etwa 42 000 Fahrzeuge durch die Kreuzung an der Cuxhavener Straße, Ecke Bauernweide - so viel wie an keiner anderen Bundesstraße in der Hansestadt", sagt der CDU-Kreischef Ralf Dieter Fischer.

Doch der Bund zeigte der Hafenquerspange erst einmal die Rote Karte. "Hamburg soll erst einmal die planerischen Voraussetzungen schaffen, ehe es Geld für diese Trasse gibt", sagt Hesse. Auch zu diesem Zweck wären die Verkehrskonzept-Perspektiven, die im Ausschuss hätten erörtert werden sollen, hilfreich gewesen.

Nach Informationen des Hamburger Abendblatts soll es Differenzen zwischen den SPD-Ortspolitikern und den Regierungsvertretern bezüglich der Ausgestaltung des Verkehrskonzepts geben. Die internen Streitigkeiten könnten demnach für einen erheblichen Entwicklungsstau sorgen.

Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung, winkt ab. "Wir haben immer noch nicht die Inhalte vom Verkehrskonzept Süderelbe erhalten", sagt er. Erst im Oktober wird er angeblich das Papier auf dem Schreibtisch liegen haben. Klaus Peter Hesse sagt: "Das wird alles hinter verschlossenen Türen ausgeklüngelt. Und die kommen einfach nicht zu Potte."