Am 1. und 2. Oktober findet in Buxtehude zum vierten Mal das Konzert “Rock Meets Classic“ statt

Buxtehude. Bei manchen Träumen dauert es etwas länger, bis sie sich umsetzen lassen. Die Vision von "Rock Meets Classic", das Konzert, das Peter Schmidt vom Musik Markt Buxtehude gemeinsam mit dem Stadtmarketing Buxtehude veranstaltet, trägt Schmidt schon über vier Jahrzehnte mit sich herum. "Die Idee schlummert seit meinem 21. Lebensjahr in mir", erinnert sich der Tonmeister und studierte Musiker. "Die Band Procul Harum hat damals zusammen mit einem kanadischen Sinfonieorchester gespielt. Das war das erste Mal, dass ich eine Schallplatte in die Hände bekam, auf der eine Rockband zusammen mit einem Orchester spielte. Seitdem hatte ich den Wunsch, so etwas auch mal zu machen."

Der Erfolg der mittlerweile zum vierten Mal stattfindenden Veranstaltung gibt Schmidt Recht. "Rock Meets Classic" war bisher jedes Jahr ausverkauft, dieses Mal dauerte es lediglich 35 Minuten, bis die Karten für das Konzert am 1. Oktober auf der Buxtehuder Halepaghen-Bühne, Konopkastraße 5, vergriffen waren.

Peter Schmidt organisierte kurzerhand ein weiteres Konzert am 2. Oktober. Kurzum, "Rock Meets Classic" ist in Buxtehude inzwischen "das Kulturevent des Jahres". "Das ist ein Zitat aus der Presse", so Schmidt. "Das würde ich von meiner eigenen Veranstaltung natürlich nicht behaupten. Aber es ist einfach so, dass diese Veranstaltung eine unheimliche Bandbreite abdeckt. Zum einen zeigt sie, dass ernste, klassische Musik durchaus locker angeboten werden kann, und auf der anderen Seite, dass auch Rockmusik den Künstlern äußerste Sensibilität abverlangt."

Denn wie der Name schon sagt, findet bei "Rock Meets Classic" beides zusammen. Ähnlich wie bei der "Nokia Night Of The Proms" stehen ein Klassikorchester, ein Chor und eine Rockband gemeinsam auf der Bühne. "Aber bei uns ist die Authentizität größer", so Schmidt. "Wenn bei uns 'The Wall' von Pink Floyd gespielt wird, dann spielt das Gitarrensolo einer, der den Rock auch lebt. Auf so einer großen Bühne wie bei der 'Nokia Night Of The Proms' wird irgendein Studio-Musiker engagiert." Bei "Rock Meets Classic" hingegen stammen die Musiker alle aus Buxtehude.

Insgesamt 88 Musiker teilen sich bei dem Konzert die Bühne. Mitglieder des Buxtehuder Jugendsinfonieorchesters und des Hamburger Landesjugendorchester, der Kinderchors "Buxtehuder Stieglitze" und die "St. Pauls Gospel Voices" sorgen für den klassischen Part, die Buxtehuder Band "Blofeld" sowie die aus Jasmin Antic, Anja Buhrow, Vladan Antic, Rico Meyer, Craig Te Paa und Peter Schmidt bestehenden "Buxtehuder Allstars" stehen für den Rock. Gemeinsam spielen sie von Peter Schmidt ausgewählte und von dem Hamburger Dirigenten Jan Angermüller arrangierte Stücke wie Queens "Radio Gaga", Nenas "99 Luftballons", "Rolling In The Deep" von Adele oder "21 Guns" von Green Day. Als Special Guest ist in diesem Jahr außerdem der Violinist Jan Baruscke dabei, der schon die erste Violine für André Rieu spielte und Beethovens 5. Sinfonie in der Version von David Garrett zum Besten gibt.

Dazu hat Peter Schmidt sich noch eine besondere Überraschung einfallen lassen. "Dieses Jahr ist zum ersten Mal auch Ballett dabei", verrät er. "Sechs Mädchen zwischen sechs und zehn, die von der 'Tanzschule Oerding' kommen, tanzen in weißen Tütüs zu Boccherinis berühmtem Menuett." Weil auch hier Klassik und Moderne aufeinander treffen sollen, werden sie von dem Buxtehuder Breakdancer Nunzio Sinatra unterstützt.

Dass die Veranstaltung bei den Buxtehudern so gut ankommt, liegt in Schmidts Augen auch an der durchweg hohen Qualität der Beiträge. "Auch wenn einige Amateure dabei sind, sind das alles hochbegabte Künstler", so Schmidt. Die Qualität von "Rock Meets Classic" kann mit Veranstaltungen in Hamburg locker mithalten. "Was wir hier machen, hat internationales Format!", so Schmidt. Deshalb träumt Peter Schmidt davon, "Rock Meets Classic" auch in andere Städte bringen zu können. "Ins Unreine gesprochen, die Sparkasse Hannover engagiert dieses Projekt bei den nächsten niedersächsischen Musiktagen und lässt uns in Hannover auftreten", fantasiert er. "Das wäre mein Wunsch für die Zukunft, diese musikalische Perle Buxtehudes auch nach draußen zu bringen. Oder dass wir bei der Eröffnung der geplanten, neuen Sport-Arena für den Handballverein spielen dürfen."

Denn eigentlich ist die Halepaghen-Bühne mit ihren 600 Plätzen viel zu klein für "Rock Meets Classic". Die Produktionskosten und die Gagen der zahlreichen Musiker sind so kostspielig, dass die Durchführung der Veranstaltung ohne die zahlreichen Buxtehuder Sponsoren wie die Klindworth Stiftung und die Sparkasse gar nicht möglich wäre. "Wenn wir allerdings einen Aufführungsort mit 1200 Plätzen hätten, würde sich das ganz von alleine finanzieren", so Schmidt.