Beim Jobtreff, der größten Berufsinformationsmesse im Landkreis Harburg, werben 52 Unternehmen in Buchholz um Auszubildende.

Buchholz. Welchen Beruf sie lernen wollte, wusste Anna Ruperti noch nicht, als sie im vergangenen Jahr die Ausbildungsmesse Jobtreff in Buchholz besuchte. "Ich habe mich an vielen verschiedenen Ständen über Berufe im Büro informiert - und bei der Kanzlei hat mir das Angebot sehr gut gefallen." Nach einem Praktikum, in dem sich ihre Berufswunsch verfestigt, lernt die 16-Jährige, die ihren Realschulabschluss an der Waldschule in Buchholz gemacht hat, heute Rechtsanwaltsfachangestellte in der Hamburger Kanzlei Dr. Seegers, Dr. Frankenheim.

In diesem Jahr will das Organisationsteam des Jobtreff zum 17. Mal Unternehmen und Schulabgänger zusammenbringen. 52 Firmen - so viele wie nie zuvor - stellen am Sonntag und Montag, 25. und 26. September, auf dem Gelände der Berufsbildenden Schulen (BBS) mehr als 100 Ausbildungsberufe und Studiengänge vor. Am Montag werden rund 1700 Schüler von 20 Haupt- und Realschulen erwartet, Gymnasien haben sich nicht angemeldet. "Seit einigen Jahren präsentieren die Unternehmen verstärkt auch Studienangebote auf der Messe. Es lohnt sich also auch für Abiturienten, am Sonntag vorbeizukommen und sich zu informieren", sagt Andreas Hermann vom Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit.

Am Sonntag können die Besucher zudem Vorträge hören, so informiert ein Referent der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg um 11 Uhr und um 13 Uhr zum Thema "Karriere mit Lehre - Schritt für Schritt zum Traumjob". Um 14 Uhr spricht der Vizepräsident der Hochschule 21 Buxtehude über die Möglichkeiten eines dualen Studiums, bei dem Ausbildung und Studium kombiniert werden. Am Stand der AOK können Jugendliche ihre Bewerbungsunterlagen prüfen lassen.

Während sie vor einigen Jahren noch viele Firmen motivieren mussten, sich bei der Messe zu präsentieren, seien mittlerweile viele Betriebe gezielt auf der Suche nach guten Bewerbern, sagt Hermann. "Die Ausbildungssituation wandelt sich merkbar - zugunsten der Bewerber." Heute sei es für Ausbildungsbetriebe wichtig, sich langfristig in der Region bekannt zu machen. "Die Berufswünsche konzentrieren sich noch auf ein enges Spektrum, das wollen wir erweitern", sagt Herrmann.

Schüler, die schon feste Vorstellungen haben, könnten auf der Messe ihre Erwartungen überprüfen, sagt Kristina Dombrowski von der Sparkasse Harburg-Buxtehude. "Viele Jugendliche stellen erst am Stand fest, dass Ausbildungsinhalte und Anforderungen für einen Beruf - noch - nicht mit ihren Qualifikationen zusammenpassen."

Eine Einteilung nach Branchen gibt es auf der Messe nicht. Die Jugendlichen hätten so die Chance, ihnen bisher unbekannte Berufe und Firmen kennenzulernen, sagt BBS-Lehrer Karl-Heinz Struve. "Manchmal muss man die Schüler eben zu ihrem Glück zwingen."

Anna Ruperti hat ihren Traumjob schon gefunden. Sie war froh, sich in einem persönlichen Gespräch informieren zu können. Angesprochen hat sie damals Melanie Menz, Personalreferentin in der Hamburger Kanzlei. "Jedes Unternehmen hat andere Vorstellungen, was ein Bewerber mitbringen sollte. Bei uns sind zum Beispiel Zuverlässigkeit und gute Noten in Mathe und Deutsch sehr wichtig. Es lohnt sich deshalb nachzufragen. Wichtig ist auch, dass die Jugendlichen sich Gedanken machen, was sie machen wollen, was ihnen liegt und was vielleicht weniger."

Der Jobtreff in den BBS (Sprötzer Weg 33) ist am Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Montag ist für Schulklassen reserviert. Weitere Informationen gibt es im Internet. Die Seite www.jobtreff.net haben Schüler des Schülerunternehmens (w)IR.Medien gestaltet. Dort finden sich auch Beschreibungen verschiedener Berufe.