Staatsrat Andreas Rieckhof soll Hamburgs ablehnende Haltung relativiert haben

Jork/Hamburg. Revidiert der Hamburger Senat seine ablehnende Haltung gegenüber einer Bewerbung des Alten Landes zum Unesco-Welterbe? Die Hansestadt hatte bisher eine Teilnahme jener Altländer Gemeinden, die auf Hamburger Gebiet liegen, aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen. Ein Beitrag des Radiosenders NDR 1 Niedersachsen legte nun nahe, dass sich diese Position geändert haben könnte. Der Beitrag, der gestern mehrmals gesendet wurde, bezog sich auf eine Veranstaltung zur Eröffnung der Apfelsaison am vergangenen Freitag in Hollern-Twielenfleth. Zugegen war auch Andreas Rieckhof, ehemals Stader Bürgermeister und heute Staatsrat in der Hamburger Wirtschaftsbehörde.

"Staatsrat Andreas Rieckhof zeigte zur Eröffnung der Obstbautage durchaus Sympathie für die Bewerbung bei der Unesco", hieß es in dem Beitrag, in dem anschließend über eine Kursänderung spekuliert wurde. Gegenüber dem Abendblatt sagte der Autor des Beitrags Jörn Pietschke: "Nach meinem Dafürhalten ist das eine Veränderung der bisherigen Haltung des Senates."

Im Alten Land löste der Radiobeitrag Verwunderung aus. "Wenn Herr Rieckhof seine bisherige Meinung ändern würde, würde uns das sehr freuen", sagte die Jorker SPD-Vorsitzende Monika Tegtmeyer. Jorks Bürgermeister Rolf Lühmann merkte an, dass eine Änderung der Hamburger Haltung "nicht erheblich" für die Bewerbung der Gemeinden Jork und Lühe sei. Aber Hamburg könne ja nachziehen.

Andreas Rieckhof stellte gestern gegenüber dem Abendblatt seine Haltung klar. "Das Alte Land darf sich gerne als Weltkulturerbe bewerben. Nur Hamburg wird sich daran nicht beteiligen. Daran hat sich nichts geändert", ließ der Staatsrat ausrichten.