Das Wetter können wir nicht beeinflussen. Die alten Römer konnten noch einen Wettergott um seine Gunst bitten, den Sonnengott Jupiter.

Man hört oft Beschwerden über das Wetter. Der Winter war zu lang und zu kalt. Das Frühjahr war zu trocken und zu warm. Der Sommer war keiner. Und der Herbst, der gerade angefangen hat - reden wir nicht darüber.

Tatsächlich wird viel übers Wetter geredet. Denn es hat Einfluss auf unser Leben, nicht nur für die Erträge der Landwirtschaft. Auch gute Laune, Arbeitsfähigkeit, Kreativität und Optimismus, solche lebenswerten und lebenswichtigen Dinge, hängen von Niederschlagshäufigkeit, Luftdruck und Sonnenschein ab. Nicht umsonst gibt es bei jeder Wetterkarte den Hinweis auf das Bio-Wetter.

Das Bio-Wetter eignet sich beim persönlichen Form-Tief oder träger Lustlosigkeit auch hervorragend als Begründung für diesen Zustand, den man vielleicht selbst verschuldet hat. Für echte Wetterfühlige ist es in diesem Fall eigentlich das beste Mittel, in absoluter Apathie zu versinken. Letzteres wird während der Arbeitszeit aber ungern gesehen.

Das Wetter können wir nicht beeinflussen. Wir können es nur genießen, darunter leiden oder uns darüber beschweren. Die alten Römer konnten noch einen Wettergott um seine Gunst bitten, den Sonnengott Jupiter. Mit seinem vierspännigen, von Pferden gezogenen Wagen bretterte er über die Wolken.

Aber zwischen den in den sonnigen Süden fliegenden Touristik-Jets findet er wohl keinen Platz mehr am Himmel. Womöglich hockt er bei Petrus auf einer Wolke und geht ihm mit seiner Meckerei auf die Nerven. Vielleicht behauptet Jupiter bis in alle himmlische Ewigkeit, dass früher alles besser war und das Wetter sowieso. Wäre es dann ein Wunder, wenn Petrus hin und wieder schlechte Laune hat? Das hält doch keiner aus.