Fast perfekte Sichtbedingungen locken zum größten Teleskoptreffen in Norddeutschland.

Schneverdingen. Amateurastronomen brauchen für ihr Hobby einen möglichst klaren Himmel ohne störendes Fremdlicht. Kaum ein Platz in Deutschland sei so gut geeignet wie Camp Reinsehlen bei Schneverdingen, versichert Veranstalter Nils Kloth, 36, aus Gelsenkirchen. Jetzt freuten sich rund 100 Sternenfreunde über die tiefe Dunkelheit.

Fast perfekte Sichtbedingungen locken zum "größten Teleskoptreffen in Norddeutschland", sagt Nils Kloth. Er ist Astronomiehändler, verkauft Teleskope und Zubehör. Kloth entdeckte Camp Reinsehlen als idealen Beobachtungsort. Die Lichter der Großstädte Hamburg und Bremen und auch die der nahe gelegenen Stadt Schneverdingen sind hier nur schwach zu sehen und stören kaum.

Seit einem Jahrzehnt kommen deshalb Sternenfreunde aus dem In- und Ausland immer im September hierher. Wenn die Nacht hereinbricht, geht ihr Blick ganz weit hinaus in die Fernen des Weltalls - bis hin zu Galaxien, die Millionen von Lichtjahren entfernt sind.

Die Teilnehmer des IHT - des Internationalen Heide-Teleskoptreffen Reinsehlen - wissen einen der dunkelsten Sternenhimmel über Deutschland zu schätzen. "Vom Arbeiter bis zum Professor" reiche die Bandbreite der Teilnehmer, sagt Rüdiger Heins. Der 51 Jahre alte Beamte aus Börnsen bei Hamburg hat sein Teleskop selbst gebaut - die Daten sind beeindruckend: 60 Zentimeter Spiegeldurchmesser und 2,35 Meter Brennweite sprechen für sich. Doch auch mit kleineren Fernrohren ließen sich schöne Beobachtungen machen, erklärt Heins.

Beim Treffen im Camp Reinsehlen steht auch der Gedankenaustausch auf der Tagesordnung. Man kennt sich - viele sehen sich ein- bis zweimal im Jahr. Zu beobachten gibt es in diesem Jahr den Kometen "Garradd" und eine Supernova in der Spiralgalaxie "M 101" - beides ist allerdings nur per Fernrohr erkennbar.