In den Wettervorhersagen fällt der Satz jedes Jahr. “Heute ist Herbstanfang“, verkünden da die Meteorologen. Oder auch Sommer oder Winter.

Aber wer bestimmt eigentlich, dass von heute auf morgen Herbst ist? Und warum gibt es eigentlich zwei Herbstanfänge?

Erst einmal müssen diese zwei Herbstanfänge unterschieden werden. Beide haben komplizierte Namen. Der eine heißt kalendarischer Herbstanfang und schreibt vor, dass die Jahreszeit, in der sich das Laub an den Bäumen bunt verfärbt, am 22. oder 23. September beginnt. Der andere heißt meteorologischer Herbstanfang - er beginnt immer am 1. September. Der kalendarische Herbstanfang richtet sich nach dem Stand der Sonne. Wenn überall auf der Erde die Tage und Nächte ungefähr gleich lang sind und die Sonne überall fast genau im Osten auf- und im Westen untergeht, wird es bei uns offiziell Herbst, während auf der Südhalbkugel der Erde der Frühling anfängt. Meteorologisch bedeutet hingegen: bezogen auf die Lehre von Wetter und Klima. Hier hat man den Beginn der vier Jahreszeiten aus ganz praktischen Gründen auf den jeweils ersten Tag des Monats vorverlegt, in dem auch nach dem Kalender ein Jahreszeitenwechsel ansteht. Denn Wetteraufzeichnungen ließen sich in den Zeiten, als es noch keine Computer gab, viel einfacher auswerten, wenn die Wetterexperten mit ganzen Monaten rechnen können.