Als im Februar 1962 die Sturmflut über Hamburg hereinbrach, lag der Zweite Weltkrieg gerade erst 17 Jahre zurück. Zum 50. Jahrestag der Flutkatastrophe will die CDU eine angemessene Veranstaltung.

Wilhelmsburg. Die CDU-Fraktion der Bezirksversammlung Mitte hat auf Initiative ihrer Abgeordneten Holger Schmidt und Jörn Frommann beschlossen, sich für eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 50. Jahrestages der großen Sturmflut vom 16. Februar 1962 einzusetzen. Sie wird ihren Antrag am kommenden Donnerstag, 15. September, in die Bezirksversammlung einbringen.

"Die Ereignisse von 1962 und die anhaltende Bedrohung durch Naturgewalten sollten uns an diesem besonderen Datum innehalten lassen. Die Gedenkveranstaltung soll nicht nur an die zahlreichen Toten dieser Sturmflut erinnern, sondern sie soll auch als Mahnung für zukünftige Generationen im Gedächtnis der Menschen bleiben", sagte der CDU- Bezirksabgeordnete Jörn Frommann aus Wilhelmsburg. Frommann war bis zur Hamburg-Wahl im Februar dieses Jahres Bürgerschaftsabgeordneter gewesen.

Sein Mitte-Kollege Holger Schmidt sagte: "Gerade an diesem besonderen Datum kommt es darauf an, in dieser schnelllebigen Zeit deutlich zu machen, dass Katastrophen wie die große Sturmflut sich in besonderem Maße in das kollektive Gedächtnis der Menschen einprägen und das Handeln für die Zukunft bestimmen."

Die Wilhelmsburger CDU hatte bereits in den vergangenen Jahren immer wieder kleine Gedenkveranstaltungen zusammen mit der Verwaltung und den Freiwilligendiensten der Elbinsel Wilhelmsburg am Mahnmal in Kirchdorf durchgeführt. Jörn Frommann: "Letztmalig hat aus Anlass des 40. Jahrestages der Sturmflut der damalige Bürgermeister Ole von Beust an einer großen durch den Senat durchgeführten Gedenkveranstaltung diesem Ereignis in einem angemessenen Rahmen gedacht."

Im Antrag der Christdemokraten heißt es: "Als im Februar 1962 die Sturmflut über Hamburg hereinbrach und ganze Stadtteile unter Wasser setzte, lag die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs erst 17 Jahre zurück. Als die Deiche brachen, verloren viele der Bewohner ihr Zuhause nach den Kriegswirren ein zweites Mal.

Durch die Flut wurden rund 20 000 Menschen obdachlos, 315 Menschen starben, davon fünf Helfer. Allein in Wilhelmsburg waren 200 Opfer zu beklagen. Etwa 6000 Gebäude wurden zerstört."

Und weiter: "Der damalige Erste Bürgermeister Paul Nevermann stellte diese Flutkatastrophe in eine Reihe mit dem Großen Brand von 1842 und der Bombardierung Hamburgs im Jahr 1943. Diese Ereignisse sind als die drei großen Katastrophen in das kollektive Gedächtnis dieser Stadt eingegangen.

Ebenso wie der Krieg ein Mahnmal für den Frieden ist, so stellt auch die Sturmflut aus dem Jahr 1962 eine Mahnung dar. Damals war die Stadt auf eine solche Katastrophe nicht vorbereitet. Weder gab es einen ausreichenden Deichschutz noch eine genügende Vorsorge für den Katastrophenfall.

Im Februar 2012 liegt die Sturmflut bereits 50 Jahre zurück. Vielen älteren Hamburgern sind die Geschehnisse in der Erinnerung noch wach. Da insbesondere Stadtteile des heutigen Bezirks Mitte betroffen waren, hat die Bezirksverwaltung auf den Jahrestag in geeigneter Form zu reagieren."