Klimaschutz fängt vor der Haustür an.

Und dort steht für viele Bewohner des Hamburger Südens das Kohlekraftwerk Moorburg, das mit Billigung von Hamburgs ehemaliger grüner Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk gebaut wird. Das Kraftwerk würde nach Angaben von Greenpeace jährlich etwa 8,5 Millionen Tonnen CO2 freisetzen und damit den CO2-Ausstoß der Hansestadt um 70 Prozent gegenüber heute erhöhen. Darunter leiden dann nicht nur die Moorburger, sondern die ganze Welt.

Wie das mit dem Etikett Umwelthauptstadt zu vereinbaren ist, kann niemand stimmig erklären. Für die Schüler ist diese Demonstration umweltpolitischer Ignoranz nicht gerade ein Vorbild für eigenes Handeln für Klima, Flora und Fauna. Genau wie jüngst Primatenforscherin und Umweltaktivistin Jane Goodall, Hamburgs neue Green Capital Botschafterin, fordert Prof. Mojib Latif stärkeres Engagement gegen die globale Erderwärmung. Doch da kann Politik noch so heftig über den Treibhauseffekt diskutieren - wenn Unternehmen ihre Produktionsstätten ins Ausland verlagern und so hierzulande für eine saubere Umweltbilanz, im Rahmen der sogenannten grauen Emissionen dagegen trotzdem für einen verstärkten Ausstoß von CO2 sorgen, nützen alle Lippenbekenntnisse nichts.