Greenpeace-Gruppe fordert Ausstieg aus Kraftwerk und kritisiert Klimaschutzkonzept als “Farce“. Sie sehen das Klimaschutzkonzept für die Stadt in Gefahr.

Buchholz. Buchholzer Umweltschützer sehen das Klimaschutzkonzept für die Stadt in Gefahr, wenn die Stadtwerke an ihrer Beteiligung am Kohlekraftwerk Brunsbüttel festhalten. "Es ist klar, dass im Zuge von Atomausstieg und Energiewende noch konventionelle Kraftwerke zur Stromerzeugung benötigt werden", sagt Herbert Maliers von der Greenpeace-Gruppe Buchholz. Kohlekraftwerke hätten jedoch den höchsten CO2-Ausstoß und seien zudem nicht so gut mit Wind- und Sonnenenergie abzustimmen wie weniger klimaschädliche Gaskraftwerke. Deshalb seien schon mehrere Stadtwerke aus dem Projekt ausgestiegen.

"Die Beteiligung an dem Kohlekraftwerk macht das Klimaschutzkonzept zur Farce", sagt Maliers. Er hat mit seiner Gruppe sieben Buchholzer Parteien und Wählervereinigungen zu dem Thema befragt. Alle sind demnach dafür, dass das Klimaschutzkonzept umgesetzt wird. CDU und FDP wollen zugleich an der Buchholzer Beteiligung am Brunsbütteler Kraftwerk festhalten, die SPD will dies neu diskutieren, die Grünen, UWG, Buchholzer Liste und die Linke sprechen sich dagegen aus. Die Gegner plädieren uneingeschränkt für einen Umstieg auf ein Gaskraftwerk, CDU, SPD und FDP machen dies von den Bedingungen abhängig.

Die Stadtwerke Buchholz planen derzeit jedoch keinen Ausstieg aus dem Projekt. "Erstmal halten wir daran fest", sagt Prokurist Helge Dannat. Eine endgültige Entscheidung sei auch davon abhängig, ob sich das Steinkohlekraftwerk rechnen werde - möglicherweise durch einen Zuschuss aus Berlin. In jedem Fall wollen die Stadtwerke abwarten, bis die Bundesregierung nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft ein umfassendes Energiekonzept vorlegt. Dannat: "In einigen Monate werden wir wissen, wie sich Experten die Energieversorgung der Zukunft vorstellen."