Bei der Harburger Kreis-Einzelmeisterschaften im Judo in der Sporthalle Tespe gingen 74 Kämpfer aus acht Vereinen am Start.

Tespe. Wer kann am besten die möglichen 120 Kampftechniken anwenden, um den Gegner unter Kontrolle zu haben? Diese Frage wurde bei den Judo-Kreiseinzelmeisterschaften in der Tesper Sporthalle beantwortet. Der Kreisfachverband Judo Harburg-Land und die Judo-Abteilung des TSV Tespe als Ausrichter konnten 74 Kämpfer aus acht Vereinen begrüßen, die sich auf der Matte dem Urteil der Richter stellten.

Topfit präsentierte Harthmuth Urbanski, der Trainer des TSV Tespe, seine Schützlinge. Die Trainingseinheiten mit Kanufahren am Barumer See hatten die Muskeln vor den Meisterschaften noch einmal gestärkt. Die Lorbeeren konnten jetzt geerntet werden. Von insgesamt 14 Teilnehmern des Vereins, dürfen sich sieben von ihnen jetzt Kreiseinzelmeister nennen. Die Mädchen und Jungen kämpfen in den drei Altersklassen U11, U14 und U17, einzige Voraussetzung war der gelb-weiße Gurt, den jeder Teilnehmer haben musste.

"Arme dicht am Körper halten" feuerte vom Mattenrand des Kampfrings Trainer Dennis Herpel vom TuS Jahn Hollenstedt-Wenzendorf seinen Schützling Marius Ressel an. Mit fünf Judoka hatte er an diesem Tag die Anreise einmal quer durch den Landkreis Harburg unternommen. Die Kreismeisterschaft ist für ihn eine gute Gelegenheit für ein Kräftemessen nach definierten Regeln. "In diesem fairen Sport kann Erlerntes aus dem Training gut umgesetzt werden", sagt der Trainer.

Der zwölf Jahr alte Nam do Houang vom HSV Stöckte setzte sich ganz souverän gegen alle drei Kontrahenten durch und konnte jeden Zweikampf recht schnell für sich entscheiden. Er wurde Kreismeister in seiner Altersklasse. Viel schwieriger gestaltete sich dieses für Max Blanck vom gastgebenden TSV Tespe. Der Kampf gegen Nils Schlüter von Blau Weiss Buchholz erwies sich als besonders anstrengend. Keiner der Kämpfer bot dem anderen die Möglichkeit zum Angriff. "Wir haben uns gegenseitig neutralisiert", sagte der ein Jahr ältere Buchholzer Judoka. Durch Eindrehen wollte sich der 16-Jährige einen Vorteil verschaffen, wurde aber von Max Blanck geblockt. Richter Friedhelm Iske verwarnte beide Kämpfer mit einem "Schito" und der Zeitrahmen wurde um weitere zwei Minuten verlängert. Keinem der Kämpfer gelang der alles entscheidende Wurf. Dennoch sah Richter Iske in Blanck den ambitionierteren Kämpfer und wertete dementsprechend.

Hart gekämpft wurde auch bei den Mädchen. "Auf die Knie stellen habe ich nicht mehr geschafft", sagte die acht Jahre alte Laura Lena Schüler vom HSV Stöckte und fällt erschöpft ihrer Mama Galina um den Hals. Im Kampf gegen die gleichaltrige Suna Witten vom SV Holm-Seppensen musste sie sich geschlagen geben. Schon früh hatte der Richter die Mädchen ermahnt, nicht so viel mit den Beinen gegenseitig den Fußfeger zu versuchen, ansonsten drohen Strafpunkte. Auch die Tipps vom Onkel konnte sie diesmal nicht für den Vorteil nutzen.

Ihren zweiten Kampf gegen Talea Post vom HSV Stöckte konnte Suna Witten für sich verbuchen. Bei der Siegerehrung war sie dann so aufgeregt, dass sie schon loslief, als die Drittplatzierte aufgerufen wurde. Schnelle Kehrtwende und ein wenig mehr Geduld waren gefordert. Mit einem strahlenden Lächeln erklomm sie dann das Siegerpodest.