Wunderbares Spätsommerwetter mit viel Sonnenschein und 25 bis 26 Grad erfreute uns an diesem Wochenende.

Harburg. Frische Atlantikluft mit eingelagerten Wolken- und Regenbändern lassen die Tagestemperatur bis Mittwoch auf jahreszeitlich übliche 18 Grad abrutschen. Danach gibt es tatsächlich Signale für einen neuerlichen Anlauf des Spätsommers. Ein massiver Warmluftvorstoß aus Südwesten könnte ihm den Weg bis zum kommenden Wochenende zu uns ebnen.

Dies entspräche auch dem normalen Witterungsmuster des Septembers: Im ersten Monatsdrittel spätsommerlich, um die Monatsmitte stürmisch, regnerisch und kühl, und im letzten Drittel wieder ruhiger und wärmer. In der letzten Septemberwoche schaut gewöhnlich der Altweibersommer bei uns vorbei, mit ein paar sonnig-milden Tagen aber schon kalten Nächten.

Nach einem völlig verpatzten Juli konnte der August wenigstens bei den Temperaturen etwas punkten. Das leichte Wärmeplus von 0,4 bis 0,6 Grad im Kreis Harburg hatten wir der ersten und vor allem drückend schwülen vierten Augustwoche zu verdanken. Letztere wurde nach dem einzigen heißen Tag des Monats (über 30 Grad) am 26. August durch eine Unwetterfront aus Westen mit einem Paukenschlag beendet. Beim Durchzug der extrem scharf ausgeprägten Luftmassengrenze, die subtropische Heißluft östlich der Weser von polarer Kaltluft über Westniedersachsen trennte, kam es zu einem Temperatursturz von rund 13 Grad. Eingeleitet wurde dieses Ereignis in den Abend- und Nachtstunden von Schwergewittern.

Perfektes Badewetter blieb im August eher die Ausnahme, dagegen der Regenschirm ein fast ständiger Begleiter (Harburg 26 Niederschlagstage). Ursache des Übels war eine stabile feuchtmilde bis -warme Südwestströmung, mit der von Frankreich und Benelux wiederholt Regen- und Gewitterstaffeln über uns hinweg zogen. Dies erklärt auch die extrem hohe Anzahl von sechs bis acht Gewittertagen (Jahressoll 18 bis 20 Tage). Im Ostkreis erreichten die Regenmengen fast das Doppelte des Normalen, ansonsten etwas weniger.

Die Sommerbilanz: Entgegen den Aussagen vieler Wetterdienste, aber auch einschlägiger Wetterregeln und Statistiken, ging der Sommer 2011 daneben. Dafür standen vor allem die rekordverdächtige Anzahl der Regentage und bis 20 Prozent zu wenig Sonne.

Zusammengenommen erlebten wir damit den miesesten Sommer seit 1987.

Versöhnlich stimmen konnte allenfalls die Sommerwärme, die - gemessen am Klimamittel (1961-1990) - etwas über normal ausfiel. Harburg meldete eine Mitteltemperatur von 17,2 Grad (plus 0,7 Grad), 307 Liter Niederschlag pro Quadratmeter (47 Prozent zu viel) und 500 Sonnenstunden (20 Prozent zu wenig).