Angeklagte sollen 116 000 Euro eines gemeinnützigen Vereins veruntreut haben

Lüneburg. Sie sollen 116 000 Euro veruntreut und andere Menschen betrogen haben: ein 48-Jähriger aus Bardowick und eine 30-Jährige aus Neustadt-Glewe. Gegen das Duo beginnt am Dienstag, 6. September, vor dem Landgericht Lüneburg um 9.30 Uhr in Saal 121 die Hauptverhandlung.

Die Anklage lautet auf gewerbsmäßige Untreue in weit mehr als 50 Fällen sowie Abgabe einer falschen Versicherung an Eides statt. Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, gemeinsam mit anderen den gemeinnützigen Verein "Kinder in Not e.V." mit Sitz in Bardowick gegründet zu haben, der später in "Gegen Kinder Armut e. V." umbenannt wurde. Der Verein habe laut Satzung ausschließlich körperlich, geistig oder seelisch benachteiligte Kinder unterstützen sollen, die auf die Hilfe anderer angewiesen seien. Die Angeklagten sollen Sammlungen für den Verein in verschiedenen Städten Norddeutschlands und Nordrhein-Westfalens organisiert haben.

Aus dem Erlös sollen sie ihren Sammlerinnen und Sammler Provisionen ausgezahlt haben, die bis zu 50 Prozent der zusammengetragenen Summen betragen haben sollen. Von November 2007 bis Oktober 2008 haben sich die Angeklagten laut Staatsanwaltschaft dadurch eine "dauerhafte Einnahmequelle gesichert, indem sie überschießende Beträge ohne ordnungsgemäße Buchführung verwahrt und in einem Gesamtumfang von mindestens 116 000 Euro für eigene Zwecke verwandt" haben.

Dem 48 Jahre alte Angeklagten wird darüber hinaus vorgeworfen, von Oktober 2009 bis August 2010 Bargeld für eigene Zwecke vom Konto des gemeinnützigen Vereins "Spenden für schwer kranke Kinder e. V." mit Sitz in Berlin abgehoben zu haben. Der Mann sitzt sich seit dem 12. August dieses Jahres in Untersuchungshaft. Fortsetzungstermine sind auf den 20., 23., 27., 29. und 30. September sowie den 4., 6., 7., 11. und 13. Oktober jeweils 9.30 Uhr anberaumt.