Eigentlich wollte mein Nachbar Kurt nur eine Lampe im schwedischen Möbelhaus kaufen. Er hat mich gebeten, mitzukommen.

"Erst mal frühstücken", meinte Kurt und steuerte auf das Restaurant im ersten Stock zu. Ich entschied mich für das Frühstücksangebot, ein Schwedenfrühstück für 1,95 Euro. Jeder zahlte für sich.

Weil ich gerne etwas mehr Butter zu den Brötchen mag, genehmigte ich mir noch ein kleines Päckchen Butter zusätzlich. Nachdem ich mir einen zweiten Becher Kaffee geholt hatte, fragte Kurt so nebenbei: "Würdest du für ein Pfund Butter 20 Euro bezahlen?" "Nee", war meine Antwort. "Tust du aber", erwiderte Kurt. Auf meinen ungläubigen Blick hin klärte Kurt mich über meine Verschwendungssucht auf.

"Pass op", meinte er und zeigte auf mein kleines Butterpäckchen: "Für die zehn Gramm Butter hast du 40 Cent bezahlt, macht 40 Euro für ein Kilo Butter, also 20 Euro für ein Pfund Butter. Ein Pfund Butter kostet beim Discounter 2,30 Euro, macht eine Differenz von. . .", er holte seinen kleinen Taschenrechner aus der Tasche und tippte ein. "Macht eine Differenz von fast 870 Prozent. Nun weißt du auch, wovon die sich hier ein neues Parkhaus gebaut haben. Von deinem Butterkonsum."

Das hat man nun davon, wenn man mit einem Mathematiker zusammen frühstückt. Eine Lampe hat er sich auch nicht gekauft, nur einen Schuhanzieher für 99 Cent.