Am 21. August 1961 fuhr der erste Bücherbus im Bezirk Harburg, damals einen beigefarbene Mercedes-Sattelzug mit Auflieger.

Harburg. So viel öffentliches Interesse hatte Hamburgs Bücherhallen-Direktorin Hella Schwemer-Martinßen gar nicht erwartet, als gestern Nachmittag der Harburger Bücherbus anlässlich des 50-jährigen Jubiläums auf dem Harburger Rathausplatzes Station machte. Vertreter aus Politik und Verwaltung, Kinder aus der Kita Kennedyhaus und zahlreiche Schaulustige waren um den hellblauen Bücherbus versammelt. "Wenn eine stationäre Bücherhalle Jubiläum feiert, ist meistens weniger los", stellte sie fest.

Aber der Bücherbus ist eben etwas Besonderes. Und er soll Bestand haben. "Ich denke, dass er auch noch in 50 Jahren fahren wird", sagte Hella Schwemer-Martinßen, wobei sie bedauerte, dass in den vergangenen Jahren im Bezirk Harburg drei Bücherhallen wegen Haushaltskürzungen geschlossen werden mussten. Am 21. August 1961 fuhr der erste Bücherbus im Bezirk Harburg, damals eine beigefarbene Mercedes-Sattelzugmaschine mit Auflieger. Das heutige Modell ist deutlich moderner in Form eines richtigen Busses, aber auch schon 13 Jahre alt und damit nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Die mobilen Bibliothekare vermissen insbesondere im Sommer eine Klimaanlage. Im Winter hingegen sind sie mit Schneeschaufel und Besen ausgerüstet, um an den Haltestellen den Zugang zum Bus zu räumen. Außer im Bezirk Harburg fährt noch ein Bücherbus im Bezirk Bergedorf. Montags macht der Bus in Eißendorf, Marmstorf und Langebek Halt, dienstags in Heimfeld, Langenbek und Rönneburg, donnerstags in Neuenfelde, Cranz, Sandbek und Fischbek und freitags in Neuwiedenthal, Hausbruch, Moorburg und Waldfrieden. Dierk Trispel, stellvertretender Bezirksamtsleiter, informierte sich bei Hella Schwemer-Martinßen und der Bücherbus-Leiterin Ingrid Achilles.70 Prozent der Bücherbus-Kunden sind Kinder.