Auf dem Gelände der Internationalen Gartenschau (igs) entsteht in der “Neuen Mitte Wilhelmsburgs“ ein “Haus des Waldes.

Wilhelmsburg. Auf dem Gelände der Internationalen Gartenschau (igs), die im April 2013 ihre Pforten öffnet, entsteht in der "Neuen Mitte Wilhelmsburgs" ein "Haus des Waldes" der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Die Ebenen 0 und 1 werden in Stahlbetonweise gebaut und mit Holz verkleidet. Die Ebenen 2 bis 4 werden in Massivholzbauweise gebaut. Das futuristische Haus wird 21 Meter hoch - am Freitagnachmittag wurde die Grundsteinlegung gefeiert. Im April 2012 soll das "Haus des Waldes" bezugsfertig sein.

"Wald ist das beste Erklärungsmodell für Nachhaltigkeit: Nicht mehr Holz entnehmen, als nachwächst", sagte der künftige Leiter des "Hauses des Waldes", der Kulturmanager Thomas Stölting, 51. "Das 'Haus des Waldes' bietet Informationen zum Thema Wald und ist zugleich Ort und Gelegenheit für die Beschäftigung mit dem vielfältigen Thema der Nachhaltigkeit."

Das Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) beinhaltet auf zwei Ebenen eine große Ausstellung rund um das Thema Wald- und Forstwirtschaft. Mit Hilfe von interaktiven und ansprechenden Exponaten und Ausstellungselementen sollen die Themen "spannend und erlebnisorientiert" angeboten werden. Zielgruppe der Ausstellung sind Schüler, Erwachsene und Familien. Das "Haus des Waldes" bietet in den oberen drei Stockwerken ein Hotel mit 82 Zimmern. Die Stockwerke sowie die Zimmer werden komplett aus Lärchenholz gefertigt, was ein absolutes Novum in Hamburg ist.

Der Energieverbrauch des "Hauses des Waldes" soll dank einer guten Dämmung sowie einer effizienten Haustechnik 30 Prozent unterhalb der gesetzlichen Energieeinsparverordnung 2012 (EnEV) liegen. "Der vollkommene Holzbau der Übernachtungsstätte und der geringe Energieverbrauch zeugen von der ökologischen Einzigartigkeit des Gebäudes", sagte Thomas Stölting.

Das Haus des Waldes an der Straße Am Containerbahnhof ist ein IBA Exzellenz-Projekt und somit ein wegweisendes Gebäude der IBA. Es übertrifft die "Nachhaltigkeitskriterien" der IBA und soll das Kerngebiet der "Neuen Wilhelmsburger Mitte" unweit des S-Bahnhofes Wilhelmsburg prägen. Direkt im Eingangsbereich der igs gelegen, werden im Jahr 2013 rund 2,5 Millionen Besucher das "Haus des Waldes" passieren. Das "Haus des Waldes" wird vom Hamburger Büro Studio Andreas Heller Architects & Designers geplant.

Ursprünglich wollte die SDW einen Neubau am Rande des Niendorfer Geheges errichten lassen, um dort die waldpädagogische Arbeit der SDW und Räume für Ausstellungen und Seminare anbieten zu können. Doch 9000 Eimsbütteler hatten sich in einem Bürgerbegehren gegen eine Vergrößerung des bestehenden Hauses ausgesprochen.

Manche Grundsteinlegungsbesucher erinnerten am Freitagnachmittag an einen "bitteren Beigeschmack", den das "Haus des Waldes begleite. Denn die Gartenschau hatte auf dem igs-Gelände rund 2300 Bäume mit einem Durchmesser von mehr als 25 Zentimetern fällen lassen. Architekt Heller sagte, auf dem Gelände des "Hauses des Waldes" sei "kein einziger Baum gefällt worden".

Der Hamburger SDW-Vorsitzende Wolfgang Pages sagte: "Wer eine Gartenschau gestalten möchte, der kommt nicht daran vorbei, Bäume zu fällen. Insgesamt hätte ich mir aber auf dem igs-Gelände einen etwas schonenderen Umgang mit dem vorhandenen Grün gewünscht."