“Dieser Spielplatz hätte den finanziellen Rahmen unseres Vereins gesprengt“, sagt Helmut Biljes von den Kirchdorfer Eigenheimern.

Wilhelmsburg. Große Freude bei den Kirchdorfer Eigenheimern: Der Verein hat am Sonnabend einen Spielplatz für Kleinkinder auf dem Vereinsgelände an der Brackstraße in Kirchdorf eingeweiht. Zum Fest bei herrlichem Kaiserwetter kamen rund 100 Erwachsene und 30 Kinder. Der Vereinsvorsitzende Helmut Biljes, 67, eröffnete den neuen Spielplatz gemeinsam mit dem Mitte-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber, 51 (SPD).

"Dieser Kleinkinderspielplatz hätte den finanziellen Rahmen unseres Vereins gesprengt", sagte Helmut Biljes. Er bedankte sich bei Markus Schreiber und dem Mitte-Bezirksabgeordneten Klaus Lübke (SPD), dass die Bezirksabgeordneten 19 000 Euro zur Verfügung gestellt hatten. Der Spielplatz neben der überdachten Vereinshausterrasse hat eine Schaukel, eine Rutsche und ein Kletterhäuschen aus Holz. "Hier wird bürgerliches Engagement gefördert", sagte Klaus Lübke.

Markus Schreiber, der tags darauf am Sonntag die 55 Kilometer der Cyclassics auf dem Rad absolvierte, hielt eine kurze, humorvolle Rede, bevor er eine rote Schleife am Spielplatzeingang durchschnitt. "Herr Biljes, Sie sind ein Fuchs, dass sie zum 75. Geburtstag ihres Vereins um ein Geschenk gebeten haben. Jetzt fordere ich die Kirchdorfer auf, noch mehr Kinder zu machen, damit hier noch mehr Kinder auf dem Spielplatz spielen können." Auf dem Spielplatz sollen die Kinder spielen, wenn sich ihre Eltern im Vereinsheim treffen - zum Feiern, zum Skat, zum Klönschnack oder zu Handarbeiten..

Der Verein Kirchdorfer Eigenheimer bezeichnet sich als "starke Lobby" der Eigenheimer östlich des Bahndamms. Er schreibt sich einige Verdienste auf die Fahnen: So habe der Verein eine Verkehrsberuhigung durch Einrichtung von Tempo-30-Zonen, den Erlass von Straßenreinigungsgebühren, die Verhinderung einer verdichteten Bebauung in zweiter Reihe in der Siedlung, den Schallschutz an der Bahntrasse und die Verhinderung eines "überdimensionierten Ausbaus der Kuckuckswettern" erreicht.

Der Kirchdorfer Siedler und Mitbegründer der Engagierten Wilhelmsburger, Jochen Klein, 42, sagte, der Spielplatz mache es für junge Familien "noch interessanter, sich hier anzusiedeln und am Vereinsleben teilzunehmen". Er wies darauf hin, dass der neue Spielplatz nur rund 100 Meter von der geplanten Doppeltrasse von Bahn und Wilhelmsburger Reichsstraße entfernt liege und monierte: "Die zu erwartenden Immissionen an Feinstaub und Stickoxiden werden den Menschen vor Ort und deren Kindern nicht zuträglich sein. Leider wurden in der Feinstaubstudie des Planfeststellungsverfahrens für die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße die Emissionen des knapp vier Kilometer westlich entfernten Kohlekraftwerks Moorburgs nicht berücksichtigt."

Der Vereinsvorsitzende Helmut Biljes sagte, man wisse nicht, "was an Lärmimmissionen auf uns zukommen wird. Der höhere Lärmschutz ist ja leider nur westlich der Bahntrasse geplant".

Bezirksamtsleiter Markus Schreiber gab am Rande der Feier ein interessantes Versprechen an den Ortsbeauftragten der Deichwacht Wilhelmsburg, Uwe Sommer, ab, die eine neue Unterkunft sucht, da die derzeitige Unterkunft in der Turnhalle an der Rotenhäuser Straße abgerissen wird: Der Bezirk Mitte werde die Mietkosten für den geplanten Container am Finkenriek abbezahlen. Voraussetzung dafür: Die Deichwacht macht die Außenanlage und die Innengestaltung in Eigenleistung. Schreiber wörtlich: "Es ist nicht vorstellbar, die Deichwacht Wilhelmsburg vor dem 50. Jahrestag der verheerenden Sturmflut in Auflösung zu haben."