Besonders unaufmerksame Lkw-Fahrer sind das Problem, sagt die Polizei. Sie lassen sich oft von elektronischen Bildschirmen ablenken.

Sittensen. Drei Fahrstreifen, eine Standspur und das in beiden Fahrtrichtungen: Ab September heißt es endlich entspannteres Fahren auf der 73 Kilometer langen A 1-Baustelle der Hansalinie, da die seit drei Jahren andauernden Bauarbeiten in die Endphase gehen. Zeit für Hauptkommissar Detlev Kaldinski, Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg, ein Resümee zu ziehen. "Schaut man auf den Verkehrsstatistik-Zeitraum der vergangenen zehn Jahre, ist es in den sieben Jahren vor Baubeginn jährlich im Schnitt zu 113 schweren Unfällen gekommen. In den drei Jahren Bauzeit waren es 88 schwere Unfälle jährlich", sagt Kaldinski. Besonders unaufmerksame Lkw-Fahrer seien ein Problem. "Trotz weithin sichtbarer Stau-Warnschilder fuhren die Trucker ungebremst auf ihnen voraus fahrende Autos auf", sagt der Polizeisprecher. Die Unfall-Fahrer ließen sich durch Musik und elektronische Bildschirme vom Geschehen auf der Fahrbahn ablenken. Außerdem seien viele Trucker übermüdet und würden gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten nicht einhalten. Die Polizei will die Lkw-Fahrer durch Flyer auf die Gefahren hinweisen.

Weiterhin hofft Kaldinski, dass die nun bald gut ausgebaute A 1 die Autofahrer nicht zum Rasen verleitet. "100 km/h sind hier erlaubt. In den vergangenen Wochen haben die Kollegen mehrfach Fahrer gestoppt, die mit Tempo 200 über die A 1 rasten." So hätten viele Fahrer in den vergangenen Monaten Fahrverbote bekommen. "2012 wird die Hansalinie vollständig sechsspurig ausgebaut sein. Dann wird sich zeigen, ob die Verkehrsteilnehmer verantwortungsvoll mit einer modernen A 1 umgehen", sagt Kaldinski.