Das Musikspektakel “Nacht der Clubs“ war Ende der 1980er-Jahre und in den 1990er-Jahren ein Ereignis für Pistengänger in Hamburg.

Harburg. Live-Musik in mindestens neun Clubs und Kneipen in Harburg, und nur einmal Eintritt zahlen: drei Euro. Das ist das Konzept der 1. Music Night der Initiative "Sued-Kultur" am Sonnabend, 8. Oktober. Vorbild ist die inzwischen eingestellte "Nacht der Clubs" in ganz Hamburg. Das Musikspektakel war Ende der 1980er-Jahre und in den 1990er-Jahren ein Ereignis für Pistengänger.

"Sued-Kultur", ein Zusammenschluss von Kulturschaffenden im Hamburger Süden, will mit der Music Night die von der Öffentlichkeit kaum bemerkte Musikszene in Harburg unterstützen. Prominente Zugpferde wird es zur Premiere des jungen Festivals nicht geben. "Das Angebot an Musik für junge Leute im Hamburger Süden ist bescheiden", sagt Jazzclubchef Heiko Langanke. Die bekannte Harburger Musikkneipe "Consortium" musste vor kurzem wegen zu hoher Mietforderungen aufgeben. Das Außenmühlenfest, das stets Live-Musik bot, fällt zumindest in diesem Jahr aus - die Zukunft ist ungewiss.

Mindestens neun Bühnen in Harburg laden Pistengänger am 8. Oktober ein, die Nacht durchzumachen. Möglicherweise beteiligt sich noch der Veritas Beach Club an der Music Night. Sicher dabei sind der Jazzclub im Stellwerk und der Irish Pub "Old Dubliner". Die Technische Universität öffnet ihre beiden größten Hörsäle und gibt dem Veranstaltungszentrum Rieckhof, zurzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen, für diese Nacht ein Exil. "Marias Ballroom" im Phönix Viertel hat endlich die Lizenz zum Krachmachen, also die Erlaubnis der Behörden für Live-Musik, und ist Spielstätte der Music Night.

Dazu können junge Pistengänger für sie eher unbekannte Orte entdecken: die von einem Verein betriebene Kneipe "Stumpfe Ecke" in der Rieckhoffstraße, das Café Che in der Neuen Straße, "Alles wird schön" in Heimfeld und die Kulturwerkstatt Harburg.

Welche Bands und Musiker auftreten, ist größtenteils noch offen. "Sued-Kultur" entwickelt das Programm noch. Fest steht: Der Rieckhof präsentiert im Audimax I die Chöre "SingING" (der Chor der TU), den Popchor "SingAsong" und "Cantaloop". Die Indierock-Band "Die schmutzige Schönheit der Natur" spielt im Audimax II. Der Jazzclub im Stellwerk gibt Music Night die internationale Note: Monsieur Dubois aus den Niederlanden wird tanzbaren Hardjazz spielen. In Marias Ballroom gibt es mit Metal auf die Ohren: Holy Purgatory und Hardbone treten auf.

Förderer der kleinen Nacht der Clubs sind der Eisenbahnbauverein Harburg und der Szenebrause-Produzent Fritz-Kola. Der Eisenbahnbauverein hat bereits als Sponsor für mehrere Jahre zugesagt.

"Sued-Kultur" aktualisiert das Programm ständig auf seiner Internet-Homepage. Rieckhof-Geschäftsführer Jörn Hansen hofft, dass die Music Night Keimzelle einer von vielen Menschen kreierten Harburger Szene sein wird. "Vorne ist verdammt weit weg", sagt er, "aber da wollen wir hin."

www.sued-kultur.de