Das für die Elbinsel Wilhelmsburg historisch wertvolle Bauernhaus am Obergeorgswerder Deich soll im März 2012 bezugsfertig sein.

Wilhelmsburg. Zimmermann Guido Willmann von der Firma Landhaus-Bau hielt die Kornflasche in der Hand, lobte Bau und Bauherren, trank ein paar Schlucke und warf sein Schnapsglas klirrend zu Boden. Zünftiges Richtfest für den "Schröderschen Hof" am Obergeorgswerder Deich 80. Oben im Dachstuhl flatterten die bunten Bänder des Richtkranzes. Hennig, 47, Cordes und seine Frau Anke, 47, die Bauherren, rechnen damit, dass sie im März 2012 mit den Söhnen Jan-Hendrik, 17, und Jonas, 15, in ihr neues Zuhause einziehen können.

Der Schrödersche Hof ist auf der Elbinsel Wilhelmsburg ein historisches, landwirtschaftliches Gebäude von 1760, ein Fachwerk-Reetdachhaus. Es war als denkmalwert eingestuft worden, stand aber nicht unter Denkmalschutz. Vor drei Jahren wurde es an seinem bisherigen Standort, Obergeorgswerder Hauptdeich 4, Stein für Stein und Holzbalken für Holzbalken abgetragen und zwischengelagert. Das Haus musste weg, weil es im Deichfuß stand und die Deichsicherheit gefährdete. Wegen des Erinnerungswertes sollte der Schrödersche Hof in Wilhelmsburg wieder aufgebaut werden. Lange Zeit fand sich aber kein Investor und neuer Nutzer dafür.

Hennig Cordes, Landwirt vom Obergeorgswerder Deich, und seine Frau erfüllen sich mit dem Wiederaufbau nun einen Traum. Zugleich ist dabei mit der Stadt auch ein Grundstückstausch vereinbart worden, denn Mutter Inge Cordes, 77, muss den direkt an der Autobahn1 gelegenen alten Familiensitz aufgeben und erhält auf dem Grundstück neben dem Schröderschen Hof ein neues, kleines Reetdachhaus als Altersruhesitz.