Auf einer der öffentlichen Grünflächen am Rand der Thörlstraße erobern Kürbis- und Zucchinipflanzen das triste Carree.

Heimfeld. Was blüht denn da? Das fragen sich viele Passanten, die durch die Thörlstraße gehen. Denn auf einer der öffentlichen Grünflächen, gleich am Straßenrand, erobern Kürbis- und Zucchinipflanzen das triste Carree, gelb-orangefarbenen Blüten drehen sich zum Sonnenlicht, und eine Tomatenpflanze bahnt sich einen Weg durch den dichten Blätterdschungel der Zucchini.

Wer einen genaueren Blick riskiert, findet sogar schon reife Exemplare, kleine Kürbisse und eine große, pralle Zucchini. Die Ranken haben schon ein Nachbarbeet mit Beschlag belegt. "Nein, das soll kein speziell Heimfelder Versuch des Guerilla Gardenings sein", sagt Herma von Kuehnheim, die im Gebäude an der Thörlstraße 2 wohnt. Obwohl sie zugibt, dass der Stadtteil Verschönerungsaktionen vertragen könne.

Ihr Mann Gilg war es irgendwann leid, auf die grauen, vermüllten Bereiche vor dem Gründerzeithaus zu schauen. "Er hat sowieso einen grünen Daumen, wie man so sagt", so von Kuehnheim. Also zweigte er beim Sieben der Komposterde, die er im Garten des Hauses reifen lässt, einen Eimer voll fürs öffentliche Grün vor der Haustür ab. "Das ist auch für uns spannend, was daraus entsteht", sagt Kühnheim.

Nicht dem Zufall überlassen die Kuehnheims allerdings den kleinen Garten im Hof: "Als wir in den 1970er-Jahren hier eingezogen sind, war es eine triste Fläche mit Teppichstangen und Betonplatten. Jetzt ist es ein kleines grünes Paradies mit einem Teich, Rasen und bunten Blumen. Es ist unsere kleine Oase. Alle Hausbewohner dürfen sich daran erfreuen. Besonders für die Kinder wie unseren vier Jahre alten Enkel Maximilian ist es schön, dort zu spielen."

Wer nun ebenfalls aus einer öden öffentlichen Grünfläche ein buntes Beet zaubern will, sollte sich vorher bei der Bezirksverwaltung erkundigen, ob die Bepflanzung erlaubt ist. "Im Rahmen von kostenlosen Beetpatenschaften können die Bürger eine Fläche verschönern", sagt Behördensprecherin Petra Schulz. Außerdem regeln Sondernutzungsvereinbarungen die ebenfalls kostenfreie Begrünung größerer Areale. "Da gibt es noch besondere Auflagen, die berücksichtigt werden müssen", so Schulz. Beides muss schriftlich beantragt werden, wenn man nicht zum Gartenpiraten werden will. Zuschüsse für Blumenzwiebeln und Gartengeräte gibt es allerdings nicht. Familie Kuehnheim hat sich sogar beim Amt dafür stark gemacht, dass kleine Alleebäume gesetzt werden. "Wir wollen ein angenehmes Wohnumfeld. Garten- und Parkatmosphäre gehört für uns dazu." Jeden Tag schaut die Heimfelderin mit ihrem Enkel bei Kürbis, Zucchini und Co vorbei. "Das sieht gut aus, da können wir bald ernten", sagt die Heimfelderin.

Nähere Informationen beim Bezirksamt zum Thema Begrünung gibt es beim Referat Management öffentlicher Raum, Telefon 040/ 428 71-33 44 und im Internet unter management-oeffentlicher-raum@hamburg.harburg.de.