“Weißt du schon, was du deiner Katze zum Weltkatzentag schenkst? Wie wäre es mit einem Fünf-Gänge-Menü und einem Gutschein für Luxus-Spielzeug?“, fragte mich meine Freundin Katja letzte Woche.

Natürlich scherzte sie. Ständig macht sie sich darüber lustig, dass ich unsere beiden Miezen hoffnungslos verwöhne. Sie bekommen sogar Geburtstagsgeschenke. Dabei weiß keiner, wann sie zur Welt gekommen sind. Das Datum, das in ihrem Impfpass steht, ist lediglich eine Schätzung unserer Tierärztin.

Vor neun Jahren fing mein Mann die beiden Kätzchen in einem vergammelten Hinterhof ein, wo sie zusammen mit sieben anderen verwahrlosten Streunern ein Leben in Hunger, Krankheit und inzestuöser Vermehrung fristeten. Mit viel Mühe fingen wir auch den Rest der Bande ein und brachten sie ins Tierheim. Die kleinen wurden sofort vermittelt. Die großen, die komplett verwildert waren, wurden kastriert und geimpft, bevor sie zurück in den Hof kamen.

Das Elend streunender Katzen war der Grund dafür, dass der Internationale Katzentag 2002 vom International Fund for Animal Welfare (IFAW) ins Leben gerufenen wurde. Heute verwöhnen viele Katzenhalter ihre Lieblinge am 8. August, ihrem Ehrentag, mit Leckerlis. Unsere Katzen bemerken keinen Unterschied, für sie ist jeder Tag Weltkatzentag. Allerdings gibt es allein in Deutschland immer noch geschätzte zwei Millionen wild lebende Katzen.

Die Tierheime sind gerade in der Urlaubszeit überfüllt, die Mitarbeiter werden oft mit Elend konfrontiert. Mein Beitrag zum Weltkatzentag ist eine Spende in die Süderstraße - auf die Gefahr hin, dass nicht nur Stubentiger davon profitieren, sondern auch andere heimatlose Tiere.