Am Wochenende 27. und 28. August feiert der Flecken das “Artlenburger Privileg“, das sich zum 850. Mal jährt.

Artlenburg. Mit dem "Artlenburger Privileg", das Heinrich der Löwe 1161 anlässlich eines Landtages auf der "Ertheneburg" in Artlenburg erlassen hat, wurde erstmalig in der Handelsgeschichte zwei Städten, nämlich Visby auf der Insel Gotland und Lübeck an der Ostseeküste, gegenseitig besondere Handelsrechte und -sicherheiten gegeben, die den ungehinderten Handel ermöglichten.

Dieser Vertrag gilt als Ursprung der Hanse, die später in viel größerem Rahmen den Handel zwischen Ländern und Städten geregelt hat. Er ist der erste bilaterale Vertrag zwischen Handelspartnern und wurde im vergangenen Jahr bei einem Vortrag des Auswärtigen Amtes als Beispiel für den "ersten Handelsvertrag der Geschichte" angeführt.

Bereits am Mittwoch, 17. August, referiert der Heimatforscher Dr. Ernst-Otto Lutterloh aus Barendorf über die Geschichte Artlenburgs um 20 Uhr in der Kirche. "Die Bedeutung des ,Artlenburger Privilegs' für die spätere Gründung und Entwicklung der Hanse wird unter anderem von dem Wissenschaftler Professor Rolf Hammel-Kiesow bestätigt, der sich mit der Geschichte der Hanse beschäftigt", so Bürgermeister Rolf Twesten. Hammel-Kiesow ist Historiker und Stadtarchivar in Lübeck.

Das Festprogramm geht auf den Deichwiesen in Artlenburg über die Bühne. Ein mittelalterlicher Markt mit wird aufgebaut. "Neben kulturellen Veranstaltungen wird es kulinarische Genüsse geben", so Twesten. Unter anderem tritt die Lübecker Gruppe "Hansevolk Lübeck" mit mittelalterlichen Darbietungen auf. Der Flecken Artlenburg hat Gäste aus Schweden und den umliegenden Hansestädten zu dem Festakt am 27. August eingeladen. Niedersachsen wird durch Innenminister Uwe Schünemann vertreten.