Mit Beginn des Ausbildungsjahrs zeigt sich der Bewerbermangel deutlich. In der Region sind noch 202 Lehrstellen unbesetzt.

Lüneburg/Winsen. Im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg sind noch 202 Lehrstellen unbesetzt. Und das, obwohl bis 31. Juli 3,3 Prozent mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr geschlossen wurden und aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs in Niedersachsen mehr Schüler die allgemeinbildenden Schulen verließen.

Mehr als 30 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk melden Probleme bei der Stellenbesetzung. "Wir empfehlen den Ausbildungsbetrieben, sich auf den veränderten Ausbildungsmarkt einzustellen", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert: "Viele Unternehmen machen zum Beispiel gute Erfahrungen damit, schwächere Bewerber ihren Bedürfnissen entsprechend nachzuqualifizieren. Auf der anderen Seite können spezielle Förderprogramme dazu beitragen, hochqualifizierte Schulabgänger für eine Berufsausbildung zu begeistern."

Die meisten Ausbildungsplätze zählte die IHK im Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel (343), gefolgt von den Verkäufern (202). Besonders viele freie Lehrstellen melden die Gastronomie (107) und der Handel (49).

"Viele Jugendliche meiden diese Branchen", sagt Michael Zeinert: "Gemeinsam mit dem Dehoga-Landesverband arbeitet unsere IHK deshalb daran, eine besonders hohe Ausbildungsqualität in den Unternehmen sicherzustellen."

Voraussichtlich werden Unternehmen in der Region in den kommenden Jahren immer größere Probleme haben, ihre freien Stellen zu besetzen: Laut einer Bevölkerungsprognose des Landes Niedersachsen schrumpft die Zahl der 15- bis 50-Jährigen im IHK-Bezirk bis 2030 um bis zu 40 Prozent.