Falsche Siedlungspolitik

"Landkreis will die schnelle Bahn"

Der Ruf nach einer S-Bahnverbindung bis Winsen und Tostedt bekommt neue Kraft

Hamburger Abendblatt 23. Juli

Sich hinstellen und lautstark eine S-Bahn nach Winsen und Tostedt fordern, das kann jeder. Wer so etwas fordert, muss auch ganz klare Pläne für eine Finanzierung vorlegen. Nach meiner Einschätzung wäre es eine nicht zu verantwortende Verschwendung von Steuergeldern, auf diesen Strecken extra S-Bahngleise mit den besonderen Starkstromschienen zu bauen. Es würde ganz gewiss ausreichen, auf den bisherigen Linien entsprechende Zugverbindungen, so vor allem auch spät abends und in der Nacht, anzubieten. Das würde auch noch genügend Subventionen aus Steuergeldern erfordern. Aus Gesprächen schließe ich immer wieder, dass noch immer zu viele Berufstätige, die nicht erst spät abends von der Arbeit heimkehren, weiterhin lieber mit ihrem Auto fahren und im Stau stecken. Jetzt rächt sich die Siedlungspolitik des Landkreises und der Bürgermeister im Landkreis, die es zuließ, dass mehr als die Hälfte der Neusiedler im Landkreis Harburg in den letzten 20 Jahren nicht in die Ortschaften an den Bahnachsen gezogen sind. Nein, mehr als die Hälfte der Neusiedler bevorzugten die Dörfer in der Elbmarsch und halfen, die Heide-Landschaft kaputt zu machen, weil sie "dort bauen wollten, wo andere Menschen Urlaub machen".

Bernd Wenzel, Buchholz

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