“Die größten Potenziale zur Einsparung von Energie liegen nicht im Neubau, sondern im Gebäudebestand“, sagt IBA-Chef Uli Hellweg.

Veddel. Klimafreundliches Sanieren trotz Denkmalschutz: Ein Mehrfamilienhaus in der Wilhelmsburger Straße auf der Veddel ist ein Beispiel dafür, dass es funktionieren kann. Es ist damit das erste fertig gestellte Sanierungsobjekt der Aktion "Prima Klima-Anlage" der Internationalen Bauausstellung (IBA).

Mit der Kampagne unterstützt die IBA Hauseigentümer, ihre Gebäude energetisch auf Neubaustandard zu bringen. Die IBA verfolgt das Ziel, "den Weg zur klimaneutralen Elbinsel" zu ebnen".

"Die größten Potenziale zur Einsparung von Energie liegen nicht im Neubau, sondern im Gebäudebestand", sagt IBA-Chef Uli Hellweg. "Wir zeigen, wo mit denkmalgerechter Sanierung die Potenziale zum Senken der Energiekosten und des Kohlendioxids liegen."

Die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes zeige, dass auch alte Gebäude einen Neubau-Standard erreichen können - in puncto Energieeinsparung, effizienter Energienutzung und dem Einsatz erneuerbarer Energien.

Obwohl die Gebäude auf der Veddel mit ihrer charakteristischen Straßenfassade aus Klinker unter Denkmalschutz stehen, erreichen sie mit der Dämmung von Dach und Hoffassade, dem Einbau von dreifachverglasten Fenstern und der Installation einer Solarthermieanlage annähernd Neubaustandard. Die Sanierungen seien "ein Beitrag zur Diskussion um das 'rote Hamburg' und die Vereinbarkeit von Denkmalschutz und Klimaschutz', so die IBA.

Das Wohnhaus in der Wilhelmsburger Straße 76-82 aus dem Jahr 1926 ist das erste beendete Pilotprojekt in der Aktion "Prima Klima-Anlage". 2009 hatten mehr als 60 Elbinselbewohner den Hamburger Energiepass "IBA Exzellenz" erhalten, der auf höchsten Sanierungsstandards beruht. Einige Teilnehmer wollen tatsächlich sanieren und werden dabei von der IBA finanziell unterstützt.

Die Bauherren des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes in der Wilhelmsburger Straße 76-82 auf der Veddel erhielten eine Förderung der IBA in Höhe von rund 40 000 Euro.

Die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt und die KfW-Förderbank unterstützen das Projekt. Auch der Bezirk Mitte und die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) wirken mit.

Die Aktion "Prima Klima-Anlage" ist ein Teil des Klimaschutzkonzeptes "Erneuerbares Wilhelmsburg". Die Internationale Bauausstellung entwickelte die Aktion im Hinblick auf das Klimaschutz-Ziel, durch höchsten energetischen Gebäudestandard Kohlendioxid-Emissionen einzusparen. Im Mittelpunkt der Aktion steht dabei der Energieverbrauch bei der Strom- und Wärmeerzeugung in Gebäuden auf den Elbinseln.