Sie hatten sich vom neuen SPD-Senat erhofft, dass vor der Wahl gemachte Aussagen nun auch nach der Wahl berücksichtigt werden.

Wilhelmsburg. Seit gut zwei Jahren treten die etwa 70 Aktiven der Gruppe "Engagierte Wilhelmsburger" an Wochenenden immer "Fünf vor Zwölf" zur Demonstration in die Öffentlichkeit. Sie wollen verhindern, dass die Wilhelmsburger Reichsstraße, die Bundesstraße 4/75, etwa 300 Meter weiter östlich einen neuen Trassenverlauf auf einem nicht mehr benötigten Abschnitt des dortigen Eisenbahngeländes bekommt. Die "Engagierten" um Initiator Jochen Klein fürchten autobahnähnlichen Ausbau der Strecke, trotz versprochener Lärmschutzwände einen über den Grenzwerten liegenden Schallpegel und nicht zuletzt kritisieren sie, dass die Anbindung der verlegten Strecke ans übrige Straßennetz unvorteilhaft für Wilhelmsburg sei.

Nach dem schwarz-grünen Senat hatten sich die "Engagierten" vom neuen SPD-Senat erhofft, dass vor der Wahl gemachte Aussagen nun auch nach der Wahl berücksichtigt werden. Doch Jochen Klein bedauerte bei der Demo am Sonnabend auf der Hermann-Keesenberg-Brücke, dass auch der SPD-Senat an dem Straßenprojekt in bisheriger Form festhält. Die Hamburger Stadtentwicklung verspricht sich von der Straßenverlegung, dass Wilhelmsburg im alten Trassenverlauf zusätzliches Terrain für Wohnungsbau gewinnt. Voraussichtlich 2015 soll die Straße verlegt sein.