Nach mehr als 20 Jahren erstmals kein Außenmühlenfest. Der Veranstalter will nicht auf die Absperrung des Geländes verzichten.

Harburg. Im Internet ist das diesjährige Außenmühlenfest für das Wochenende vom 19. bis 21. August angekündigt, wie üblich in der Zeit nach den Hamburger Sommerferien, wenn alle zurück aus dem Urlaub sind. Doch dieses Jahr ist Schluss mit dem traditionellen Lustigsein am Harburger Stadtparksee, der Außenmühle. Es wird nach mehr als 20 Jahren erstmals kein Außenmühlenfest geben. Veranstalter Heiko Hornbacher hat sämtliche Vorbereitungen für das Fest beendet, weil es wirtschaftlich nicht vertretbar wäre, unter den gegebenen Voraussetzungen die Veranstaltung durchzuziehen.

Hornbacher, der als Gastronom das Lokal Goldener Egel in der Schloßstraße und den Veritas-Beachclub am Veritaskai betreibt, hatte in den Vorjahren keine guten Erfahrungen gemacht mit dem freien Zugang zu seinen öffentlichen Festveranstaltungen auf dem Rathausplatz und an der Außenmühle. Besucher kamen zum Teil stark alkoholisiert zu den Veranstaltungen oder brachten sich auch Getränke von Zuhause oder aus nahen Supermärkten mit. Hornbacher: "Die Feste funktionieren aber nur, wenn die Besucher an den Ständen etwas zu Essen und zu Trinken kaufen, damit auch das ganze Unterhaltungsprogramm samt Bühnenaufbau bezahlt werden kann. Wir hatten deshalb die Veranstaltungsplätze einzäunen lassen und gute Erfahrungen damit gesammelt, dass Besucher keinen freien Zugang mehr hatten. Die Atmosphäre stimmte, und Besucher wie auch die Schausteller und Standbetreiber zeigten sich zufrieden." Weil die von Hornbacher favorisierte Einzäunung aber bei der Harburger Kommunalpolitik - mit Ausnahme von CDU und FDP - nicht gern gesehen ist, hatte der Gastronom bereits sein Harburger Rathausfest im Mai platzen lassen. Jetzt aus selbem Grund das Außenmühlenfest.

Aber Harburg soll in Zukunft nicht zur Einöde verkommen, was Stadtfeste anbelangt. Etwa zwei bis drei Feste pro Jahr sieht Hornbacher als machbar an. Aber dafür müsse ein Konzept her, an dem alle Entscheidungsträger von Politik, Verwaltung bis Wirtschaft mitwirken. Hornbacher: "Die Feste müssen gewünscht und auch politisch gewollt sein, sonst macht das Ganze keinen Sinn."

Ein Standortmarketing müsse hinter den Veranstaltungen stehen. Der Harburger Gastronom erhofft sich, dass ein Konzept mit allen Entscheidungsträgern bis kommendes Jahr entwickelt worden ist. Hornbacher: "Ich bin kein Verfechter für eingezäunte Veranstaltungen. Aber wir dürfen in Harburg bei all unseren Überlegungen die Problemlagen nicht ausklammern. Wir müssen offen über alles sprechen, um zu guten Ergebnissen zu kommen."

Harburg hatte schon in früheren Jahren unter anderem auch Straßenfeste auf dem Harburger Ring, initiiert von der Aktionsgemeinschaft der Harburger Einzelhändler. Auch diese Feste waren letztendlich eingestellt worden, weil einige abendliche Besucher aus der Reihe tanzten.