Ideenworkshop soll Impulse geben. Land beteiligt sich finanziell

Bispingen. Wer mit einem Kinderwagen unterwegs ist, kennt das Problem wie auch Menschen mit Gehbehinderungen: Treppen, Stufen oder schlechte Wege trüben den Spaß an Naturerlebnissen oder an Besuchen von touristischen Einrichtungen. Dazu gehören auch Informationstafeln, die zu hoch hängen oder nur schwer verständlich sind, fehlende Rastplätze für Pausen, zu wenige barrierefreie Toiletten und Wickeltische. Um gegen Missstände dieser Art abzustellen, initiierte der Naturpark Lüneburger Heide jetzt im Snow Dome in Bispingen einen öffentlichen Ideenworkshop "barrierefreier Tourismus im Naturpark Lüneburger Heide". Rund 50 Vertreter aus Gemeinden, Tourismusorganisationen, Seniorenbeiräte und Bürger nahmen an der Eröffnungsveranstaltung teil - gleichbedeutend mit dem Startschuss für das Projekt.

Der Naturpark Lüneburger Heide hat bereits Fördermittel in Höhe von 220 000 Euro aus dem Programm "Natur erleben" des Landes Niedersachsen erhalten. "Mit diesen Mitteln können wir bis 2012, gemeinsam mit Partnern der Region, verschiedene Projekte im Bereich des barrierefreien Naturerlebens umsetzen", sagte Hans Heinrich Höper, Vorsitzender des Vereins Naturpark Lüneburger Heide. Erste Ideen wurden in Bispingen vorgestellt: Beispielweise der barrierefreier Ausbau des Planetenlehrpfades in Handeloh, ein Zugang ohne Hindernisse zum Brunausee in Behringen sowie ein barrierefreier Bürgerwald in Südergellersen.

Welche Bedeutung der barrierefreie Tourismus angesichts des demografischen Wandels schon jetzt hat und noch stärker in Zukunft haben wird, machten Tobias Wiesen von der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle und Babette Schwerdtner von der Tourismusmarketing Niedersachsen GmbH deutlich. Für zehn Prozent der Bevölkerung sei die Barrierefreiheit erforderlich, für 30 bis 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent komfortabel. So würden sich Personen mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck genauso über Rampen und stufenlose Wege freuen wie gehbehinderte Menschen. Barrierefreiheit werde zu einem Qualitätsmerkmal, dem man sich heute als Region stellen müsse.

Nicola Scherer, Regionalmanagerin im Naturpark, sagt: "Wir hoffen sehr, dass dieses Projekt einen größeren Stein ins Rollen bringt." Wer weitere Projektideen hat, kann in der Arbeitsgruppe "Barrierefrei" mitarbeiten. Weitere Auskünfte zu dem Thema gibt es bei der Geschäftsstelle Naturpark unter der Telefonnummer 04171/69 31 39 oder per E-Mail an info@naturpark-lueneburger-heide.de

www.naturpark-lueneburger-heide.de