Ein dezentes Gähnen, ein schneller Blick auf die Uhr oder ein fingierter Anruf - aus manchen öden Gesprächen kein Entkommen.

Doch jetzt haben Wissenschaftler eine Lösung entwickelt, mit der die begriffstutzigsten Laberheinis gestoppt werden können: eine Brille mit eingebauter Kamera, die die Mimik im Gesicht des Gesprächspartners analysiert.

Die Stimmungs-Brille flüstert ihrem Träger unmissverständlich zu, wie interessiert sein Gegenüber wirklich an all dem ist, was ihn gerade erreicht. Urlaubsberichte? Ein Minimuskel in der Stirn deutet Interesse an. Beziehungsprobleme? Der Mundwinkel verrät Langeweile. Schulerfolge des Nachwuchses? Entgleisung der Gesichtszüge. Nur zu retten durch Lästereien, die die Augenbrauen wieder in die Höhe schnellen lassen.

Knackpunkt der Erfindung ist jedoch - mal wieder - der Mensch. Es darf bezweifelt werden, dass sich viele Plaudertaschen eine derartige Nachhilfe in Sachen Menschenkenntnis freiwillig gefallen lassen. Vom Risiko des gläsernen Menschen gar nicht zu reden.

Sollte es die kuriose Erfindung zur Marktreife schaffen, bleibt zu hoffen, dass sie tatsächlich für bessere Gespräche sorgt. Und nicht nur für kurzfristigen Gesprächsstoff, einer amüsanten Wendung im Smalltalk - der sogleich wieder ins Bodenlose der Sportverletzungen und Fastenerfolge stürzt.