Hochbahn-Tochter SGB setzt Fahrzeuge auf allen 30 Linien ein

Harburg. Noch fahren die meisten Busse der Hamburger Hochbahn AG ausschließlich mit Diesel-Kraftstoff. Im Fuhrpark des Verkehrsbetriebs befinden sich aber auch schon einige umweltfreundliche Busse mit Wasserstoffantrieb oder mit Hybridantrieb, deren Alltagstauglichkeit im täglichen Einsatz getestet wird. Seit Mittwoch sind nun auch im Busverkehr südlich der Elbe zwei Busse mit Hybridantrieb auf Tour, zu erkennen an einer grün-weißen, statt der üblichen rot-weißen Hochbahn-Lackierung. Es handelt sich um zwei Busse des schwedischen Herstellers Volvo, Typenbezeichnung 7700 Hybrid.

Das Hochbahn-Tochterunternehmen "Süderelbe Bus GmbH" (SBG), das etwa 30 Buslinien von Altona, Veddel, Wilhelmsburg über Harburg bis Meckelfeld und Neu Wulmstorf betreibt, 120 Mitarbeiter beschäftigt und mehr als drei Millionen Kilometer mit seinen Bussen zurücklegt, übernahm die neuen Busse - Stückpreis etwa 320 000 Euro - vor historischer Kulisse, der alten Harburger Elbbrücke. Volvo Busse-Geschäftsführer Karl-Heinz Traa übergab die Fahrzeugschlüssel an SBG-Geschäftsführer Jens-Michael May.

Für die Fahrgäste der neuen Hybridbusse gibt es beim Ein- und Aussteigen an der Haltestelle ein deutliches Erkennungszeichen. Es herrscht Ruhe, der Vierzylinder-Dieselmotor im Heck des Autos - fünf Liter Hubraum, 210 PS - ist abgestellt. Auch wenn der Bus losfährt hat der Verbrennungsmotor nichts zu tun. Das Anfahren erledigt ein 160 PS starker, von Lithium Ionen-Batterien angetriebener Elektromotor. Der Diesel beginnt erst mit der Arbeit, wenn der Bus bereits in Fahrt ist. Und wenn der Busfahrer auf die Bremse tritt, dann dient der Elektromotor als Generator und lädt die Batterien wieder auf.

Dieser Mischbetrieb und der im Vergleich zu herkömmlichen Bussen recht klein ausfallende Dieselmotor, sorgen unterm Strich für einen durchschnittlichen Verbrauch von 28 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. Ein herkömmlicher Bus (250 bis 360 PS) verbraucht deutlich mehr, je nach Strecke und Fahrgastmenge zwischen 35 und 70 Liter. Die Hybridtechnik erspart der Umwelt durch einen bis zu 40 Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch einen Teil der sonst in die Luft geblasenen Abgase. Und es wird auch weniger Lärm erzeugt. Das Beste dabei für den Fahrgast: Er muss nicht mehr bezahlen, obwohl der Bus in der Anschaffung etwa 80 000 Euro teurer ist als ein herkömmlicher Bus.