Trotz Streiks sollen Züge alle zwei Stunden fahren

Lüneburg. Die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH hat vor dem Hintergrund der am Freitag begonnenen zehnten Streikwelle die Einrichtung eines Notfahrplans angekündigt. Wie berichtet, waren die Züge bisher je nach Meldung der Lokführer nur kurzfristig eingesetzt worden. Künftig sollen sie alle zwei Stunden fahren.

Bisher hatte das Unternehmen täglich mehrfach Informationen über verkehrende Züge über elektronische Medien wie das Internet und den Nachrichtendienst Twitter herausgegeben. Erst, wenn die Lokführer sich bei Schichtbeginn zum Dienst gemeldet hatten oder nicht, stand fest, welche Verbindung funktioniert und welche nicht. Jetzt ist ein Streik-Notfahrplan geplant. Zwischen Hamburg und Uelzen sollen die Züge im Zwei-Stunden-Takt mit allen Unterwegsbahnhöfen fahren. Wann der Fahrplan in Kraft tritt, gab das Unternehmen am Wochenende noch nicht bekannt. Bis dann werden wie bisher tagesaktuelle Fahrpläne im Internet veröffentlicht.

Die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH wurde im Februar 2002 in Uelzen gegründet und beschäftigt 350 Mitarbeiter. 90000 Fahrgäste zählt das Unternehmen täglich, das sind 33 Millionen im Jahr. Mit 28 Prozent Marktanteil nennt sich die Metronom GmbH die größte Privatbahn neben der Deutschen Bahn AG.

64 Prozent der Kosten fallen für Trassen- und Stationsentgelte sowie Energie an, die Personalkosten machen zwölf Prozent aus. Zum Lokführer-Streik für mehr Gehalt hieß es von der Seite des Unternehmens Ende vergangener Woche: "Jegliche Versuche, hier für alle die gleichen Kosten zu etablieren, führen zu einem Ende des Wettbewerbs im Nahverkehrs." Denn die Personalkosten seien neben dem Vertrieb mit vier Prozent Gesamtkostenanteil der einzige Faktor, bei dem Privatbahnen mit der Deutschen Bahn erfolgreich konkurrieren könnten.

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