Es ist schon erstaunlich, wie schnell Kinder lernen. Vieles durch einfache Nachahmung. Sie machen einfach nach, was Papa und Mama tun. Das erfordert viel Disziplin - von den Eltern.

Müssen sie ihr Handeln doch einer steten Selbstkontrolle unterwerfen, um nicht falsche Verhaltensweisen bei ihren Kindern auszulösen. Sie können schließlich nichts verbieten, was sie selbst tun.

Also gewissermaßen Wasser predigen und Wein trinken. Größer geworden, beginnen die Kinder dann mehr und mehr auch Schlussfolgerungen zu ziehen. Wer sich trotz vorheriger Warnung schon einmal die Finger an der heißen Herdplatte verbrannt hat, der merkt sich das fürs Leben.

Dennoch neigen wir alle dazu, Erfahrungen der vorherigen Generation in den Wind zu schlagen. Wir wollen unsere Einsichten am liebsten selbst sammeln.

Allerdings entwickelt sich die Fähigkeit, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, bei Kindern nur allmählich. Sowenig wie sie auf die Reihe kriegen, dass sie keine Chinesen sind, obwohl doch jeder dritte Mensch auf der Welt dieser Rasse angehören soll, wie sie gehört haben. Schließlich sind doch Vater und Mutter keine Chinesen und sie der Dritte im Bunde.

Zu ähnlich falscher Schlussfolgerung gelangte kürzlich der Sohn einer Bekannten, der gerade voller Spannung auf ein Geschwisterkind wartet und verfolgt, wie Mamas Babybauch von Tag zu Tag wächst. Beim Anblick einer anderen Schwangeren fragte er vorsichtig seine Mutter: "Mama bekommt die Frau da ein Baby? Als sie bejahte posaunte er entrüstet heraus: "Wer bekommt denn nun "unser" Baby, sie oder du?"