Ja, ja, ich weiß: Ostern ist nun sehr lange vorbei. Doch eines ist mir geblieben: Der Schokoladeneierosterzopffeiertagsspeck. Sanft hat er sich um Hüften, Bauch und Schenkel gelegt - quasi als zweite Schicht direkt auf die Winterweihnachtspfunde, die trotz des warmen Frühsommers noch immer nicht geschmolzen sind.

Das wäre ja alles nicht so tragisch, wenn die Bikinisaison nicht raschen Schrittes nahen würde. Eigentlich hat sie ja schon begonnen. Bei anderen Frauen zumindest, die sich bereits bei den ersten Sonnenstrahlen halbnackt am Elbstrand räkelten.

Da kann unsereins nur neidisch hinsehen und sich fragen: Was haben diese Stabheuschrecken an den Feiertagen bitteschön gegessen? Osterselleriesticks mit Magerquarkdip? Oder einfach gar nichts?

Aber Schluss mit dem Selbstmitleid. Was kann ich tun, um so rank und schlank zu werden wie die Bikinifrauen mit den makellosen Körpern? Eine Mitgliedschaft im Fitnesscenter in Erwägung ziehen?

Fehlanzeige, das habe ich bereits probiert - und bin gescheitert. Die schweren Trainingsgeräte dort machen mir Angst, sie lassen mich an Folterkammern denken. Das Kursangebot ist auch nichts für mich. Wenn ich zu ohrenbetäubenden Technogestampfe Bewegungen ausführen soll, die mir eine solariumgebräunte Trainerin zubrüllt, fühle ich mich wie in der Strafkolonie. Joggen? Auch keine Alternative. Es ist so würdelos, hechelnd und keuchend an den schicken Spaziergängerinnen vorbeizuhoppeln. Außerdem leiden die Gelenke und der Busen unter der ständigen Erschütterung. Ich hab's: Fit werden durch Frühjahrsputz! Der ist ohnehin schon überfällig. Dann erstrahle nicht nur ich in neuer Schönheit, auch die Wohnung wird zur Augenweide.