Kürzlich habe ich wieder etwas dazugelernt. In einem Fachartikel las ich, dass wir Menschen ein Gaumensegel haben.

Dieser Körperteil, der bei mir maritime Abenteuer auf stürmischer See assoziiert, erschlafft im Alter etwas. Und dieses schlaffe Segel knattert in leichter und erst recht in steifer Brise. Oder anders ausgedrückt:: Es flattert beim leichten oder tiefen Atmen während des Schlafens und verursacht das Schnarchen.

Dabei fällt mir ein: In jüngeren Jahren bin ich manchmal bei Konzerten oder Vorträgen unauffällig eingeschlafen. Friedlich konnte ich dann ein Viertelstündchen wegratzen, ohne dass es jemand bemerkte. Zumal es bei manchen Konzerten bei einigen Zuhörern üblich war, diesen Werken konzentriert und bewegungslos mit geschlossenen Augen zu lauschen. Durch keine optischen Reize abgelenkt, erlebten sie so puren Musikgenuss. Selbstverständlich war und bin ich ein Freund klassischer Musik. Nur war ich früher manchmal zu müde. Was natürlich nur auf meinen Arbeitseifer und nicht auf meinen Lebenswandel zurückzuführen war.

Damals war wohl mein Gaumensegel noch straff gespannt und verriet meine Tiefschlafphasen nicht durch lautes Schnarchen. Neulich ist es passiert. Während einer längeren Video-Vorführung bin ich im lauschigen Halbdunkel eingeschlafen. Mit einem leichten Ellenbogen-Stoß weckte mich meine Teuerste, die zum Glück neben mir saß. "Du schnarchst", flüsterte sie kichernd. Die unentdeckte Flucht in den Schlaf ist für mich nicht mehr möglich. Denn mein Gaumensegel flattert.