Zehn Schülerinnen und Schüler vom Immaneul-Kant-Gymnasium beim Wettkampf in Hamburg

Harburg. Morgens im Hamburger Stadtpark: In einer der fünf Wechselzonen tummeln sich rund 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe sechs. Zehn von ihnen kommen vom Immanuel-Kant-Gymnasium aus Harburg. Es ist kühl an diesem Morgen und mit 16 Grad eigentlich nicht gerade die passende Temperatur, um in den Stadtparksee zu springen. Doch das Hamburgische Gewässer hat mit 19,3 Grad noch gerade so die Mindestmarke geknackt.

So heißt es für die "City Kids": Rein ins kühle Nass und erst mal 100 Meter schwimmen. Danach werden vier Kilometer mit dem Rad bewältigt und schließlich noch mal 1000 Meter im zügigen Dauerlauf. 1900 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zwölf gehen auf die Strecke.

Glücklicherweise verzogen sich fast alle dunklen Regenwolken rechtzeitig wieder, dennoch blieb das Zähneklappern vor dem Sprung ins Wasser. "Es war wirklich ziemlich kalt", sagt Emily, 12, aus der Klasse 6 d des Immanuel-Kant-Gymnasiums. "Für einen Wettkampf aber eigentlich ideale Bedingungen," sagt Christoph Stein, der gemeinsam mit Olaf Brinkmann das Training der Jugendlichen übernommen hatte. Die beiden Väter sind selbst Triathleten und so hatten sie bereits im April begonnen, Fünft- und Sechstklässler des Sinstorfer Gymnasiums und auch der Stadtteilschule Harburg auf den Triathlon vorzubereiten.

Die meisten der Schülerinnen und Schüler sind sowieso sportlich: Schwimmen, Turnen, Fußball, Reiten - die Liste ist lang. "Wichtig ist es, die Wechsel zu üben", sagen die Trainer.

Was also muss man tun, wenn man triefend nass aus dem Wasser kommt und mit einem Fahrrad weiterfahren soll? "Wer wertvolle Sekunden einsparen will, konzentriert sich auf die Füße, die trocken und ohne Dreck in die Sportschuhe schlüpfen sollten". T-Shirt anziehen, Helm schließen, das Fahrrad nehmen, schnell bis zur Radstrecke laufen, aufsteigen und los geht's. Was einfach aussieht, erfordert höchste Konzentration, aber häufiges Üben hilft. Natürlich haben die Kids beim Training in den Bullenhausener Wiesen auch Rad- und Laufeinheiten geübt. "Dabei wurden unsere Zeiten gestoppt", sagt Thomas , 12. "Wir haben uns von Woche zu Woche verbessert."

Damit am Wettkampftag alles perfekt läuft, müssen vorab bereits die Startunterlagen abgeholt werden. Die Startnummern können dann in Ruhe zu Hause ans Trikot geheftet und die Transponder, die der Zeitmessung dienen, an das Fußgelenk angepasst werden. "Die Räder haben wir schon am Vorabend gebracht, da ging das Einchecken sehr schnell", sagt Ralf Zander. Seine Tochter Pia ist zum ersten Mal dabei.

Triathlon wird wegen seiner Vielseitigkeit immer beliebter. Dass das Event, veranstaltet von der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung und dem Hamburger Triathlon Verband, gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr gut ankommt, zeigen die steigenden Anmeldezahlen: 2005 startete der "Hamburger Schülertriathlon" mit 1000 Teilnehmern, in diesem Jahr schlägt der "Hamburg City Kids Triathlon" mit rund 3600 Teilnehmern alle Rekorde. "Dabei ist es super gut organisiert und trotzdem familiär", sagt Müki Golz. Die Mutter von Charlotte, 12, Schülerin der 6 b des IKG, ist selbst aktive Triathletin und findet es klasse, dass die Kinder auch mitmachen. "Sie haben durch das Schwimmen in Over schon eine gute Grundlage", sagt sie. (ast)