Der EHEC-Erreger hat zwei weitere Todesopfer im Landkreis Harburg gefordert. Am Mittwoch starben ein 68 Jahre alter Mann aus Neu Wulmstorf in der Asklepiosklinik Harburg und eine 20 Jahre alte Frau aus Buchholz in einem Krankenhaus in Hannover.

Winsen. Bereits am 29. Mai war eine Frau, 84, aus Garlstorf im Krankenhaus in Winsen an der Infektionskrankheit gestorben. Damit sind dem Gesundheitsamt des Landkreises Harburg jetzt drei Todesfälle gemeldet worden. Alle drei Patienten litten unter dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS). Bei diesem schweren Krankheitsverlauf, der durch das EHEC-Bakterium ausgelöst werden kann, können Nieren und Gehirn der Patienten erheblich geschädigt werden. Folge kann unter anderem ein Versagen der Nieren sein.

Kreishaussprecher Georg Krümpelmann teilte mit, dass seit dem 20. Mai dem Gesundheitsamt 42 bestätigte EHEC-Fälle gemeldet worden seien. "Davon haben nach bisherigen Ermittlungen fünf Personen ein HUS entwickelt. Von den 42 gemeldeten Fällen sind 30 weiblich und zwölf männlich. Außerdem wurden dem Landkreis 22 Verdachtsfälle gemeldet, von denen zehn weiblich und zwölf männlich sind", so Krümpelmann. Zwar seien die Zahl der gemeldeten EHEC-Fälle und die Einweisungszahlen in die beiden Kreiskrankenhäuser rückläufig, "dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass die Warnungen und Hinweise des Robert-Koch-Instituts und des Bundesinstituts für Risikobewertung von den Menschen in jedem Fall ernst genommen werden sollten".

Beide Institute warnen immer noch davor, Tomaten, Salatgurken, Blattsalate und Sprossen roh zu essen.

Georg Krümpelmann: "Ebenso ist auf die Hygiene bei der Zubereitung von Speisen zu achten. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen, vor allem nach dem Toilettenbesuch und vor dem Zubereiten von Speisen. Die Mitarbeiter des Winsener Gesundheitsamtes weisen darauf hin, dass beim Auftreten von "Verdachtssymptomen wie blutigem Durchfall sofort ein Arzt aufgesucht werden sollte, damit frühzeitig eine geeignete medizinische Behandlung erfolgen kann".