Es ist eine schöne und beliebte Tradition: Am Pfingstmontag, 13. Juni, um 10 Uhr feiert der Kirchenkreis Hittfeld mit seinen 18 Kirchengemeinden Waldgottesdienst am Hünengrab im Klecker Wald. Mehr als 1000 Besucher werden auch in diesem Jahr um 10 Uhr erwartet.

Klecken. Es ist die Atmosphäre im Wald, die diesen Gottesdienst so besonders macht. Im Klecker Wald spenden hohe Bäume Schatten, die Musik der Posaunenchöre und Chöre lädt zum Mitsingen ein und Besuchern gefällt die Szenerie im Wald. Die Predigt hält Superintendent Dirk Jäger, unterstützt wird er in diesem Jahr von Pastorin Ann Margaret Bär aus Maschen.

Unter der Leitung von Kreiskantorin Wiebke Corleis und Landesposaunenwart Ulf Pankoke musizieren die Posaunenchöre des Kirchenkreises. Es singen der Männergesangverein Liedertafel Amphion von 1885 Klecken e.V. und der Frauenchor Musica Klecken von 1979 e.V. unter der Leitung von Ulrich Weymann. Die Kinder dürfen sich auf einen Kindergottesdienst mit Diakon Reinhard Schünemann und seinem Team auf einer nahen Lichtung freuen.

Nach dem Gottesdienst sind alle Besucher zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen (von der Klecker Bäckerei Danker) eingeladen. Sie werden gebeten, sich einen Klappstuhl oder eine andere Sitzgelegenheit und einen Becher mitzubringen. "Ich freue mich auf viele Besucher im Klecker Wald, ein wunderbarer Platz, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern", sagt Superintendent Dirk Jäger.

Die Kollekte geht in diesem Jahr je zur Hälfte an den Diakoniefonds des Kirchenkreises Hittfeld und den Verein "Heim-statt Tschernobyl e.V." Der Verein errichtet im nicht verstrahlten Norden Weißrusslands gemeinsam mit betroffenen Familien Lehm-Häuser. Bislang sind schon 50 neue Häuser entstanden. Unter den Zielen "Umsiedlung, Integration und Versöhnung" geht es dem Verein darum, dass Familien mit kleinen Kindern in den neuen Siedlungen ein neues Zuhause, Arbeit und Eingliederung finden.

Der Waldgottesdienst am Hünengrab im Klecker Wald am Pfingstmontag hat eine lange Tradition im Kirchenkreis Hittfeld. Zum ersten Mal wurde er 1929 dort gehalten. Der damalige Superintendent Albert Lührs wollte den vielen Ausflüglern die Möglichkeit geben, am Gottesdienst teilzunehmen. Die Besucherzahl stieg stetig an, so dass dieser ungewöhnliche Zuspruch den Argwohn der Nationalsozialisten erweckte. Die Geheime Staatspolizei verbot die Gottesdienste im Frühjahr 1935. Lührs hielt nachdrücklich am Standort fest.

Erst 1945 konnte die Tradition wieder aufgenommen werden. Etwa 1000 Besucher werden im Klecker Wald erwartet.