Gemeindeverwaltung schlägt Blockheizkraftwerk für Feuerwehr, Hallenbad und Sporthaus vor

Over. Die Gemeinde Seevetal will neue Wege in der Energieversorgung ihrer öffentlichen Gebäude gehen. Das jedenfalls schlägt die Verwaltung der Politik vor. Im Frühjahr 2012 sollen die Bagger für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Over anrollen. Hier werden dann im Jahr 2013 die bis dahin fusionierten Feuerwehren Over und Bullenhausen ihr gemeinsames Gerätehaus beziehen können.

Im Zuge der Planungen für das Gebäude steht auch zur Debatte, ob das neue Gerätehaus und das später geplante Sporthaus mit einer sanierten aber alten Heizkessel-Anlage versorgt werden sollen oder die Gemeinde hier in Over ein Blockheizkraftwerk baut, von dem Gerätehaus, Turnhalle, Sporthaus und auch das benachbarte Hallenbad gleichzeitig mit Wärme und Strom versorgt werden können.

Aus Sicht der Seevetaler Gemeindeverwaltung spricht, nach eingehender Prüfung, die den Bauausschussmitgliedern in der nächsten öffentlichen Sitzung vorgelegt wird, alles für die Investition in eine neues "Energiezentrum". Das sei auf Sicht effizienter, als in die Sanierung der vorhandenen Heizkesselanlage zu investieren. Die versorgt derzeit das Hallenbad und die alte Sporthalle. Verwaltungssprecher Andreas Schmidt: "Ein Grund dafür, dass die Kollegen in der Verwaltung die Variante Blockheizkraftwerk favorisieren, ist die Preisentwicklung am Energiemarkt. Mit einem eigenen Energiezentrum, das die umliegenden öffentlichen Gebäude versorgt, ist Seevetal von steigenden Energiepreisen natürlich unabhängig."

Für den Bau eines Energiezentrums veranschlagen die Fachingenieure, die mit der Prüfung beider Varianten beauftragt waren, rund 98 000 Euro. Laut Verwaltungsvorschlag sollte diese Summe im Haushalt 2012 der Gemeinde Seevetal eingestellt werden, damit der Bau zeitgleich mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses starten könne. Eine Sanierung der bestehenden Heizkesselanlage würde rund 18 000 Euro kosten. Sanierungsbedürftig sind der Heizkreisverteiler und die Dämmung. Die Kosten für eine neue Fernwärmeleitung schlagen mit 17 500 Euro zu Buche.

Das neue Blockheizkraftwerk könnte problemlos dort gebaut werden, wo derzeit noch die alte Heizanlage steht, also in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehr-Neubau. "Ein weiterer Synergieeffekt aus dem Bau wäre der Beitrag zum Klimaschutz durch die Reduzierung des Kohlendioxyd-Ausstoßes", heißt es in der Verwaltungsvorlage für die Bauausschusssitzung am Donnerstag, 16. Juni, im Hittfelder Rathaus. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr.

Ebenfalls auf der Tagesordnung dieser Sitzung ist ein Antrag von CDU und FDP im Seevetaler Gemeinderat, in dem beide Fraktionen die Verwaltung damit beauftragt haben,, "ob gemeindeeigene Liegenschaften zur Solarenergie-Gewinnung eingesetzt werden können". Norbert Böhlke, Seevetaler CDU-Abgeordneter, begründet den Antrag: "Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist eine große Herausforderung auch für die Gemeinde Seevetal. Wir wollen mit diesem Prüfauftrag an die Seevetaler Verwaltung, neben der energetischen Sanierung, einen weiteren Schritt in Richtung Umstieg auf erneuerbare Energien gehen."